Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Moosbauer
Autor : Bettina Theisen, Tim Dose E-mail: redaktion@e-politik.de Artikel vom: 24.01.2001
Senkrechtstart in den Bundestag - vom Jung-Gewerkschafter zum Juso-Vorsitzenden: Christoph Moosbauer über die Lehrjahre seiner Politiker-Karriere.
e-politik.de:
Wann haben Sie angefangen, sich für Politik zu interessieren und
parteipolitisch aktiv zu arbeiten?
Christoph Moosbauer:
Interessiert habe ich mich schon sehr früh. Aktiv wurde ich mit Beginn meiner
Buchhändler-Lehre mit 19 Jahren direkt nach dem Abitur. Da habe ich mich in der
Gewerkschaft engagiert und wurde zum ersten Mal richtig politisch verantwortlich
aktiv. Zwei Jahre später bin ich dann in die SPD eingetreten, war dort bei den
Jusos als Geschäftsführer in München, später langjähriger Vorsitzender und bin
von dieser Position direkt in den Bundestag gegangen.
e-politik.de:
Gewerkschaft, SPD - davor die Eliteschule Kloster Ettal. Naheliegender wäre
doch gewesen, wenn Sie sich für ein CSU-Parteibuch entschieden hätten.
Moosbauer:
Viele Leute sagen, dass das naheliegend wäre. Zum Thema Kloster Ettal –
Eliteschule möchte ich meinen alten Schuldirektor zitieren: „Nicht Elite woher,
sondern Elite wohin!“ Man lernt dort das, was man heute als „Social Skills“
bezeichnet. Das hängt damit zusammen, dass man im Internat in einer
Gemeinschaft zusammen mit lauter Gleichaltrigen aufwächst. Dabei werden soziale
Kompetenzen trainiert und man lernt sich für andere zu engagieren. Von diesem
sozialen Engagement und dem von Jugend an geschulten Gemeinschafts- und
Gerechtigkeitsdenken zur Programmatik der SPD ist es kein großer Schritt, zumal
die SPD ja nicht antichristlich ist.
Von meinem Lebenslauf bin ich für einen Ettaler eher
untypisch. Sehr wenige Absolventen der Schule sind später in die Politik
gegangen. Die meisten sind Anwälte oder Ärzte geworden. Meines Wissens bin ich
momentan der einzige aktive Alt-Ettaler in der Politik. Der letzte war der
ehemalige Ministerpräsident Max Streibl.
e-politik.de:
Haben Sie schon in der Schule politische Ämter wahrgenommen?
Moosbauer:
Die üblichen: Klassensprecher. Ich war schon immer sehr kritisch. Das hat schon
in der Grundschule angefangen. Da hatte ich meinen ersten Umweltschutzverein
gegründet.
Auch im Internat habe ich mich viel mit Politik beschäftigt.
Als Klassensprecher war ich in der Schülermitverwaltung engagiert. Eigentlich
war ich überall, wo ein kritischer Geist vermutet wird, dabei.
Meilensteine
auf dem Weg nach oben
Weiterführende Links:
Homepage von Christoph Moosbauer
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