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Links zu Terroranschlag in den USA - Archiv in unserer Netzbibliothek
USA
Islam ist nicht Islam
Autor : Nina Bludau E-mail: redaktion@e-politik.de Artikel vom: 13.09.2001
Die schrecklichen Ereignisse am 11.September und die bald darauf folgende
Schuldzuweisung in Richtung Usama bin Laden haben vielen ein falsches Bild
des Islam vermittelt. Nina Bludau appelliert an Vernunft und Besonnenheit.
Muslimische Gemeinden bekommen Drohanrufe, dunkelhäutige Mitbürger werden
auf der Strasse angepöbelt und viele christliche Bürger haben einen neuen
Staatsfeind entdeckt: den Islam. Aber da gibt es einen Haken: 99% der
Muslime verurteilen die Terroranschläge ebenso betroffen wie wir alle.
Islam, das heisst "Hingabe zu Gott", und nur ein sehr geringer Prozentsatz
dieser Muslime hat etwas mit Extremisten zu tun.
Im Koran steht geschrieben: "Wer auch nur einen unschuldigen Menschen tötet,
tötet die ganze Menschheit" und so denken und fühlen Muslime in der ganzen
Welt angesichts der grauenhaften Ereignisse in den vergangenen Tagen. Leider
hat George Bush jr. das nicht erwähnt, als er vom "Krieg zwischen Gut und
Böse" sprach.
Verschiedene radikale Gruppen
Dass es muslimische Extremisten gibt, bestreitet keiner. Aber auch da sollte
man genau unterscheiden: Da gibt es zum Beispiel die "Islamische Gemeinschaft Milli Görüs", eine türkische Gruppe. Ihr Ziel ist die Bekehrung der Türkei und später der Welt
zum Islam. Aktivitäten sind keine bekannt. Oder "Der Kalifatstaat" und die
"Muslimbruderschaft", die ebenfalls beide bisher nur passiv eine muslimische
Weltherrschaft anstreben. Dahingegen gibt sich die "Islamische Heilsfront"
mit einem muslimischen Algerien zufrieden. Die "Hamas" wollen ein
muslimisches Palästina, der "Islamische Ruf" möchte Saddam Hussein stürzen.
Die Mitgliederzahlen in Deutschland liegen zwischen 80 und 2000 Personen.
Palästina ist kein Maß
Die Bilder feiernder Palästinenser haben die Welt schockiert. Das und die
verstärkten Vermutungen der Beteiligung bin Ladens hat das Misstrauen und
die Wut gegenüber den Muslims noch gesteigert. Was in dem Medienspektakel
zwar richtiggestellt, aber nur noch wenig beachtet wurde, ist die Tatsache,
dass nur wenige Palästinenser in Feierlaune waren. Es waren diejenigen, für
die Amerika der Anwalt Israels ist, oder diejenigen, die ihre Arbeit und ihr
Heim in Kuwait während des Golfkrieges verlassen mussten. Die Reaktion ist
dennoch zweifellos grausam, dumm und unverständlich, aber wieder besteht die
Gefahr, einige als Beispiel für alle zu benennen.
Keine Diskriminierung Unschuldiger
Die insgesamt etwa 3,2 Millionen Muslime, die laut Verfassungsschutz in
Deutschland leben, sind zu 99% friedliche Mitbürger. Ebenso betroffen,
ebenso schockiert und ebenso fassungslos wie alle anderen. Es ist wahr, dass
Islamisten im Namen Allahs in vielen Ländern der Erde ungerechtfertigte
Bluttaten und Kriege ausgelöst haben, wie einst die Kreuzritter im Namen
Gottes. Vermutlich ist eine falsche Auslegung dieser Kultur auch Ursache für
die Ereignissse des 11.September. Aber wir dürfen jetzt nicht den Fehler
machen, alle Muslime für die Tat Weniger zu verurteilen. Die Betroffenheit
und das Unverständnis gegenüber den Terroranschlägen in den USA darf nicht
Begründung unüberlegter und falscher Schuldzuweisungen sein.
Zum Dossier über die Terroranschläge in den USA
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Leserkommentar
von
Erdenbürger
am 14.09.2001
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Islam heißt nicht:'Hingabe zu Gott'
Muslim hieß ursprünglich: 'Verräter',
'Abtrünniger' oder Überläufer.
Islam heißt also in der Urform: 'Verrat'
Es war ein Schimpfwort der Gegner der
islamischen Bewegung und wurde dann von
den Muslims positiv benutzt.
... was meiner Meinung nach das Problem ist, sind die vielen Mutationen des
Qur'ans. Wenn man die u.g. Version liest, wird man sehr schnell feststellen, dass
der größte Anteil eine immer wiederkehrende gnadenlose Bestrafung der
'Ungläubigen' durch Allah ist, aber eben durch Allah und nicht durch einen Gläubigen. Der Muslim wird eigentlich nicht zu Gewaltaten aufgerufen. Nur, wenn er bedroht wird, dann darf er sich wehren, im Gegensatz zu den Christen, die eigentlich die 'linke Wange' hinhalten müssten!
... noch ein paar Zitate aus dem Qur'an
(übersetzt durch das Geothe-Institut):
Sure 47, Mohammed, Vers 4
Wenn ihr (in der Schlacht) auf die stoßet, die ungläubig sind, trefft ihre Nacken; und wenn ihr sie so überwältigt habt, dann schnüret die Bande fest. Hernach dann entweder Gnade oder Lösegeld, bis der Krieg seine Waffen niederlegt. Das ist so. Und hätte Allah es gewollt, Er hätte sie Selbst strafen können, aber Er wollte die einen von euch durch die andern prüfen. Und diejenigen, die auf Allahs Weg getötet werden - nie wird Er ihre Werke zunichte machen.
... tja was soll man dazu sagen? Ganz einfach, wenn man nur diesen
Vers zitiert, dann bekommt er DIE Wirkung, die momentan in den Medien
zelebrieret wird. Wenn man ihn aber im Zusammenhang liest, wird er in ein völlig anderes Licht gerückt.
oder...
Sure 76, Der Mensch, Vers 4
Wahrlich, Wir haben für die Ungläubigen Ketten, eiserne Nackenfesseln und ein
flammendes Feuer bereitet.
... hier das Selbe!
Ich hoffe, dass die sog. 'Westliche Welt' aussschließlich die tatsächlichen
Mörder bestraft und nicht eine Religion oder Kultur dafür verantwortlich macht.
Möge Gott/Allah ihnen beistehen.
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