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e-politik.de - Home  Kultur & Politik  Politischer Film   Archiv: Der Politische Film   Filmschau nach links


Die Limousine von Alfred Herrhausen

Black Box BRD

Autor :  e-politik.de Gastautor
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 23.05.2001

In dem Film "Black Box BRD" verbindet Regisseur Andres Veiel die Schicksale von Wolfgang Grams und Alfred Herrhausen. Daniel Schönauer fasst zusammen.


Im März 1998 gab die RAF ihre Auflösung bekannt. Mit den Worten: "Heute beenden wir dieses Projekt." findet ein über 20 Jahre dauernder Kampf zwischen Staat und Terrorismus sein vorläufiges Ende. Opfer dieses "Projekts" waren auch Alfred Herrhausen und Wolfgang Grams geworden. Beide auf entgegengesetzten Seiten. Alfred Herrhausen war Manager der Deutschen Bank und einer der wichtigsten und mächtigsten Vertreter der deutschen Wirtschaft zur damaligen Zeit.
Am 30.November 1989 wird er bei einem Bombenanschlag auf dem Weg zur Arbeit getötet. Die RAF bekennt sich zu dem Anschlag.
Wolfgang Grams dagegen rebellierte gegen die Eltern, den Konsumterror und die Haftbedingungen der politischen Gefangenen, ging in den Untergrund und schloß sich der RAF an. Als er 1993 mit seiner Freundin Birgit Hogefeld den Bahnhof in Bad Kleinen betritt, wird er von einem Sonderkommando der Polizei überrascht und stirbt bei einem Schußwechsel auf den Gleisen.

In Black Box BRD wagt es Andres Veiel nun, beide Schicksale, beide Lebensweg miteinander zu verweben. Zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine als Repräsentant des kapitalistischen Deutschland und der andere als radikaler Untergrundkämpfer gegen staatliche Repression.
Doch beide wurden nicht als solche geboren. Und so geht Andres Veiel weit zurück in den jeweiligen Biographien auf der Suche nach den Wendepunkten in ihren Leben. Freunde kommen zu Wort, Eltern, die ehemaligen Mitschüler, Freundinnen, Parteigrößen und Wirtschaftsbosse erzählen über ihre Eindrücke und Erlebnisse, die sie mit Grams oder Herrhausen verknüpfen.

Auf der Suche nach dem Regenbogen

Feinfühlig versucht Veiel die Umstände zu rekonstruieren, versucht die damalige Wirklichkeit der 70er wiederzubeleben, die den einen zum Terroristen und den anderen zum Wirtschaftsboss werden ließen.
"Black Box" ist der verschollene Flugschreiber aus dieser Zeit, der allerdings nicht aufklärt und eigentlich mehr Fragen aufwirft, als er Antworten gibt. Herrhausen wie Grams sind beide Opfer einer politischen Entwicklung, einer Stimmung, die aus beinahe unbegreiflichen Gründen außer Kontrolle geraten ist. Am Ende sind beide tot, und man weiß eigentlich nicht recht warum. Wer ist denn nun der wahre Schuldige? Wer ist der wahre Täter? Veiel gibt auf diese Fragen keine Antworten. Will er auch nicht. Die "Black Box" ist ein "schwarzer Kasten, in den kein Licht kommt und die Geschehnisse aufhellen kann". Manchen wird das vielleicht enttäuschen, dass diese Wahrheitsfindung nicht bis zum Ende vollzogen wird. Dass es da noch aufklärerische Lücken gibt.

Andres Veiel hingegen sieht diesen Vorwurf eher locker und vergleicht die Suche nach der Eindeutigkeit mit der Suche nach dem Regenbogen: Je näher man an ihn hinkommt, desto mehr verschwimmt er einfach, bis er schließlich nicht mehr da ist.


"Black Box BRD" (Deutschland 2001)
seit dem 24.Mai 2001 in den deutschen Kinos
Buch und Regie: Andres Veiel
Produktion: ZERO FILM, Thomas Kufus
Montage: Katja Dringenberg
Kamera: Jörg Jeshel
Ton: Paul Oberle
Musik: Jan Tilman Schade
Sounddesign: Arpad Bondy
Länge: 102 min.
Verleih: X-Verleih AG

Das Copyright des Fotos der Limousine von Alfred Herrhausen liegt bei dpa, mit freundlicher Genehmigung von X-Verleih AG.


   

Weiterführende Links:
   Offizielle Website zum Film
   Das Dossier zum Film bei e-politik.de



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