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Filmplakat - Hamlet

Hamlet - Ein neuer Kurt Cobain?

Autor :  Diem Hoang
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 29.11.2000

Shakespeare soll dem modernen Publikum schmackhaft gemacht werden. Diem Hoang hat sich den neuen "Hamlet" angesehen.


"Es hat noch nie eine Hamlet-Verfilmung gegeben, in der der Hauptdarsteller jünger als dreißig war", sagt Michael Almereyda, Regisseur und Drehbuchautor des neuen 44. Remakes von Hamlet. Inspiriert von Oberschülern, die Hamlet auf der Straße rezitierten, dachte sich Almereyda, dass auch ein jüngerer Mensch mit der Rolle des Hamlets fertig würde und verpflichtete prompt Ethan Hawke dazu.
New York City im Jahr 2000. Der Präsident und Vorstandsvorsitzende der Denmark Corporation, eine einflußreiche Internetfirma, ist tot. Auf der folgenden Pressekonferenz stellt sich sein karriereorientierter Bruder Claudius als Nachfolger in dessen Führungsposition vor. Zudem hat der die Witwe Gertrude nach nur zweimonatiger Trauerzeit geheiratet. Mißtrauisch wird das Geschehen von Hamlet, Sohn des Verstorbenen und Filmstudent, verfolgt. Hamlets Verdacht bestätigt sich, Claudius könne seinen Vater heuchlerisch ermordet haben, als der Geist seines Vaters ihm erscheint. Die Tragödie nimmt somit ihren Lauf.

Und was ist mit der Liebesgeschichte?

Ja, die ist für jeden Shakespeare-Kenner unabdingbar und natürlich auch im Film vorzufinden. Bloß stellt sich die Frage, worin das eigentliche Problem besteht, dass sich dem zeitgenössischen Liebespaar Hamlet und Ophelia in den Weg stellt. Weshalb Polonius, Ophelias Vater, und Laertes, der Bruder, ihr von Hamlet abraten, ist für den Zuschauer nicht ganz nachvollziehbar. Es sind keine triftigen Gründe vorhanden, die gegen eine solche Verbindung sprächen. Die nebensächliche Liebesgeschichte wirkt vielmehr wie eine zwanghafte Implikation, um nicht völlig vom Original abzuweichen.

Jungs sind zu bemitleiden!

Nun, der Versuch Hamlet als Identifikationsfigur für alle pubertierenden Jungs darzustellen ist kläglich gescheitert. Denn nach Ethan Hawkes Aussage sei Hamlet wie Kurt Cobain: "Er hat Probleme mit seinen Eltern, eine Identitätskrise und eine schwierige Freundin. So geht’s doch allen Jungs, oder?" Aber würde wirklich ein moderner Hamlet des 21. Jahrhunderts so wie ein Hamlet vor 400 Jahren handeln? Wird heutzutage der heranwachsende Mann immer noch von Rachegelüsten und Ehrgefühl getrieben? Aber nein, man täte Hamlet unrecht, ihn nur auf diese beiden Gefühlsschwankungen zu beschränken. Jeder weiß, dass auch Hamlet eine sensible und durchaus nachdenkliche Seite besitzt. Deshalb lautet die Frage eher, würde ein moderner Hamlet überhaupt in der Ontologie-Frage ein Problem sehen?
Den Kinogang sein oder nicht sein lassen, dass ist keine allzu schwere Frage. Denn leider ist die Geschichte konfus und des weiteren lassen die schauspielerischen Leistungen zu Wünschen übrig, trotz gut besetzter Schauspielertruppe. Es mangelt an Überzeugungskraft und Spannung.
Wie Shakespeares Hamlet endet ist allgemein bekannt. Diejenigen, die es vielleicht noch nicht wissen, sollten lieber das Buch lesen oder aber sich einen der 43 vorangegangenen Filme anschauen.


"Hamlet" (USA 2000)
seit dem 16. November 2000 in den deutschen Kinos
Regie: Michael Almereyda
Drehbuch: Michael Almereyda
Produzenten: Andrew Fierberg, Amy Hobby, Jason Blum, John Sloss
Kamera: John de Borman, B.S.C.
Mit:
Ethan Hawke (Hamlet),
Kyle MacLachlan (Claudius),
Sam Shepard (Der Geist von Hamlets Vater),
Diane Verona (Gertrude),
Bill Murray (Polonius),
Liev Schreiber (Laertes),
Julia Stiles (Ophelia)
Länge: 111 Minuten


   

Weiterführende Links:
   Hamlet: Die Webseite zum Film



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