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e-politik.de - Home  Brennpunkt  Politik in Deutschland   Ochsentour - die Kolumne zur Bundestagswahl 2002


Ochsentour, die 5.: Zeichen über Bayern (8. April 2002)

Autor :  Gunnar Herrmann
E-mail: gherrmann@e-politik.de
Artikel vom: 10.04.2002

Symbole spielen eine wichtige Rolle im Bundestagswahlkampf. Manchmal fallen sie einfach vom Himmel, in Bayern zum Beispiel. Gunnar Herrmann deutet.


Wie nie zuvor geht es diesmal im Bundestagswahlkampf um Zeichen und Symbole. Ob Gerhard Schröder in Südamerika Fußbälle kickt oder Edmund Stoiber mit seinen Getreuen den Bundesrat verlässt - stets geht es um die Bilder, die auf den Zeitungsseiten prangen und über die Bildschirme flackern, und die dem Wähler eine Botschaft vermitteln sollen. Zu den Eigenheiten der Wahlkampfberichtserstattung gehört dabei freilich, dass die Medien diese Bilder nicht verbreiten, ohne gleichzeitig über die Substanzlosigkeit eines Wahlkampfes zu lamentieren, in dem Bilder zunehmend politische Inhalte verdrängen.

Manchmal fällt ein Symbol auch überraschend vom Himmel. In Bayern zum Beispiel, wo am vergangenen Wochenende in der Nacht zum Sonntag ein leuchtender Streif das Firmament erhellte. Ein wahrhaft biblisches Symbol. Schon immer galten Erscheinungen dieser Art als Vorboten großer Ereignisse - nur welcher? Diese Frage mag sich Edmund Stoiber gestellt haben, sollte er in jener Nacht den Himmel über Wolfratshausen geschaut haben.

In den bayerischen Polizeiinspektionen gingen jedenfalls binnen kurzer Zeit Hunderte von Anrufen ein. Die Sonntagsdienste der Lokalredaktionen konnten am darauf folgenden Tag über eine Menge Gerüchte und Spekulationen berichten. Die Menschen erzählten sich, dass der Nachthimmel für einige Augenblicke taghell erstrahlte, manche wollen auch einen Knall gehört haben. Und es ward ein großes Staunen. Manche hielten den Lichtstreif für verglühenden NASA-Schrott, andere glaubten an Außerirdische.

Knackige Schlagzeilen

Wir wissen nicht, welcher Theorie Edmund Stoiber anhing oder worauf er gehofft hat. Aber wir können spekulieren. NASA-Schrott wäre sicher für ein paar knackige Schlagzeilen gut gewesen, in denen sich der Ministerpräsident staatsmännisch über eine amerikanische Politik beschwert, die ihren Weltraummüll über dem idyllischen Bayern entsorgt.

Der Außerirdische wäre komplizierter geworden. Auf der einen Seite hätte die Landung seines Raumschiffes bestätigt, was Stoiber der Republik ohnehin dauernd mitzuteilen versucht: dass es in Bayern am schönsten ist. Und dass dies sogar außerhalb der Erde bekannt ist, die vom Weltall aus gesehen übrigens weiß-blau erscheint, was der Außerirdische wohl hätte bestätigen können. Was aber wäre gewesen, hätte er beschlossen zu bleiben? Am Ende hätte er Asyl beantragt, oder - noch schlimmer - sich auf das neue Zuwanderungsgesetz der rot-grünen Bundesregierung berufen um Bleiberecht zu erhalten.

Schließlich war es dann doch einfacher. Das Leuchten über Bayern war eine übergroße Sternschnuppe, ein Gesteinsbrocken vermutlich, der in der Atmosphäre vebrannte und dann zerplatzte. Wir deuten dies als ein Vorzeichen für das Ende der Kirch-Gruppe, die erst ihr Kapital verbrannt hat, um nun in ihre Einzelteile zu zerfallen. Ein schönes Bild, dass wir freilich nicht bemühen wollen, ohne darauf hinzuweisen, dass es in Zeiten des Wahlkampfes eigentlich nicht um Symbole gehen sollte, sondern um Inhalte der Politik.


zum Ochsentour Überblick



   


Leserkommentar von Wolfram Thienel
am 18.04.2002
Symbole im Wahlkampf

Der Autor hat mit seinem Artikel den Versuch unternommen, mit einem Himmelsphänomen die Inhaltslosigkeit des Wahlkampfes zu erklären. Dies ging jedoch vollkommen nach hinten los und ich kann nur Jan Sp. zustimmen. Wenn sich jemand über den Wahlkampf beschwert, dann sollte dies mit ein bißchen Niveau erfolgen. Weiterhin würden sich ein paar Argumente ganz gut machen und nicht nur dieses temporäre Himmelsphänomen.

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