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Marke D

Daniel Dettling/Max von Bismarck (Hrsg.): Marke D. Das Projekt der nächsten Generation

Autor :  Bert Große
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 20.03.2003

Deutschland steckt im Reformstau. Immer öfter wird die Modernisierung von Staat und Gesellschaft gefordert. Ein neues Buch beschäftigt sich mit aktuellen Reformideen. Von Bert Große.


Die Bundesrepublik läuft seit längerem im Leerlauf. Die Stichworte, die in der aktuellen Diskussion immer wieder fallen, sind Wirtschaftsflaute, Massenarbeitslosigkeit und die vor dem Kollaps stehenden sozialen Systeme. Schuld wird gern den politischen Kräften angerechnet, allen voran den politischen Parteien. Die Konsequenzen liegen nahe: Parteienverdruss und allgemeine Politikmüdigkeit, vor allem bei der jüngeren Generation. Der Untersuchung dieses verbreiteten Vorurteils haben sich die Macher von BerlinPolis, einer neuen Berliner Forschungseinrichtung, verschrieben. Ziel des groß angelegten Projektes ist es, neue Leitbilder für die Gesellschaft zu entwickeln.

Die ersten Ergebnisse der Untersuchung liegen jetzt in einem Buch vor: Marke D. Das Projekt der nächsten Generation. Der von Daniel Dettling und Max von Bismarck herausgegebene Sammelband unterteilt sich in drei Abschnitte: Entwicklungen, Controlling und Produktion sowie Kommunikation und Marketing. Die drei Bereiche bieten insgesamt 22 kurze und thematisch vielschichtige Aufsätze.

Inhalte

So sieht Autorin Katja Wittwer am Beispiel der Stiftungsgründungen einiger New Economy-Überlebender die Entrepreneure und neuen Stifter von Sozialkapital für die Gesellschaft.
Einen anderen Schwerpunkt legen Phillipp Schuller und Stephan Willms und fordern den unternehmerisch denkenden Staat. Dieser bedarf kaufmännischer Rechnungsführung und langfristiger Planung, kurz den Führungsinstrumenten der Betriebswirtschaft. Die Autoren unterschlagen dabei aber leider, dass die zurecht kritisierte kameralistische Rechnungsführung schon seit längerer Zeit nicht mehr betrieben wird.
Andreas Eisenhauer und Matthias Spielkamp sehen das Ende der traditionellen Erwerbsarbeit, da auch in Zukunft trotz aller staatlicher Anstrengungen nicht genügend bezahlte Arbeitsplätze zur Verfügung stehen werden. Ähnlich wie Ulrich Beck verlangen sie nach einem steuerfinanzierten Grundeinkommen für alle und die Entkoppelung von Erwerbstätigkeit und Arbeit.
Und nicht zuletzt bietet Jörg Ihlau einen spannenden Ansatz zur Neudefinition des Landes. Deutschland im Werbesinn als Marke D zu verstehen, bietet seiner Ansicht nach die Chance, Stärken und Eigenheiten kommunikativ zu verdichten, um den Blick für nötige Reformen zu gewinnen.

Politik oder Problemlöser?

Die Autoren bieten teilweise überaus gelungene Studien und Reformideen. So liest sich der Aufsatz von Frank Bösch zur Rolle der Parteijugendorganisationen mit großem Gewinn. Er zeigt, dass aus ihnen keineswegs nur angepasste Pragmatiker mit dem Ziel der Funktionärskarriere hervorgehen. Auch die sechs Thesen zur Wahlreform von Silvana Koch-Mehrin, dürften in den Parteien für heisse Debatten sorgen. Sie fordert neben Volksentscheid und örtlichen Vorwahlen das reine Mehrheitswahlrecht und die Begrenzung von Mandaten auf zwei Legislaturperioden.

Defizite

Insgesamt gelingt es den Autoren jedoch nicht, jenseits der bekannten Position, die Gesellschaft sei anders geworden und ihre alten Strukturen und Konflikte würden nicht mehr greifen, neue Konzepte zu formulieren. An der Beschreibung einer irgendwie anderen Gesellschaft jenseits soziologischer Worthülsen scheitern die Autoren. Zur Verteidigung sei allerdings erinnert, dass sie damit keineswegs allein stehen.

Der Band überzeugt leider nur teilweise, da die Analyse nur unvollständig gelingt. Zu konfus sind Ansätze und Themenfelder durcheinandergeraten, zu kurz greifen die Untersuchungen. Vielleicht wäre in diesem Fall weniger mehr gewesen. Schließlich stösst ein gehöriger Schuss Eigenwerbung für die Projekte der ‚neuen Eliten' (Gutzeit) negativ auf.

Daniel Dettling/Max von Bismarck (Hrsg.): "Marke D. Das Projekt der nächsten Generation",
Leske + Budrich, Opladen 2003, 233 Seiten,
14,90 Euro,
ISBN 3-8100-3527-0.

Copyright des Bildes liegt beim Verlag Leske und Budrich


   

Weiterführende Links:
   Die Forschungseinrichtung BerlinPolis
   Marke D



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