Ochsentour, die 8.: Kein Hitzefrei für die Kandidaten
Müntefering als Wegweiser
von: Thomas Bauer
- kriegerbo@web.de
Datum: 30.04.2002
Ich habe es mir ja mittlerweile zur Aufgabe gemacht, diese Ochsentour mit Kommentaren zu begleiten. Hut ab zu diesem Artikel, der endlich ohne platte Attitüden oder alte Rhetorikfehler Stoibers auskommt. Die Union im Stimmungshoch, aber der Wahlkampf ist noch lang. Entscheidend für die SPD dürfte dabei aber das Durchhaltevermögen des eigenen Generalsekretärs werden. Seit Müntefering das Ruder in der Hand hat, konnten parteiinterne Querelen oder auch Seitenhiebe gegen den eigenen Kanzler vermieden werden. Doch mit Sachsen-Anhalt und den Ungereimtheiten in Bezug auf ein rot-rotes Bündnis auf Bundesebene, und seit dem SPD-Desaster in Köln ist er nicht mehr unangefochten. Wer sich da die Hände reibt ist schnell zu erkennen. Werner Schreiner, Münteferings Vorgänger als General, dürfte sich nun samt seinen eher links außen stehenden SPD-Genossen über diesen Einbruch freuen. Weder Schröder noch Müntefering noch Clement sind große Freunde von Schreiner gewesen, doch hinter dem stehen alle alten SPDler der Nicht-Mitte-Fraktion. Es dürfte interessant werden wie sich die SPD verhält, sollte mit dem General die parteiintern verordnete Ruhe Abschied nehmen. Damit könnte aus dem Stimmungshoch der Union schnell ein uneinholbarer Vorsprung bis zur Wahl im September werden. Denn mit Müntefering müsste dann auch der Wahlkampf-General von 1998 gehen. Und Schröder ohne Müntefering ist noch weniger wert als er es jetzt schon ist.
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