Rede des US-Verteidigungsminister William S. Cohen
Europäische Verteidigungsanstrengungen
von: Klaus Seemann
- Seemann@t-online.de
Datum: 08.02.2000
Als langjähriger Angehöriger der Bundesmarine möchte ich an diesem Punkt US-amerikanische Erwartungen an die europäischen Streitkräfte relativieren: Die Schlagkraft von Streitkräften hängt sehr stark mit ihrer Kommandostruktur zusammen. Auf der Basis des gegenwärtigen Mosaiks an Ausrüstung und auch Kommandoebenen der nationalen Streitkräfte der EU-Staaten ist eine Machtprojektion über die eigene europäische Hemisphäre momentan undenkbar. Seien wir mal ehrlich: Momentan befinden wir uns im Transformationsprozeß von Verteidigung zu multifunktioneller Einsatzfähigkeit. In dieser Phase können wir weder reine Verteidigungsfunktionen noch Auslandseinsätze mit einer hohen Erfolgschance garantieren. Wandel braucht Zeit! In zehn bis 15 Jahren werden wir europäische Streikräfte haben, die auf alle Fälle Herausforderungen wie auf dem Balkan besser entsprechen können als heute. Wie gesagt: Alles eine Frage der Zeit und auch der Bereitschaft der Bürger, wieder mehr in Machtprojektion zu investieren: Power projection is trendy!!!
Blut und Erde?
von: Tore Einar Grandessen
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Datum: 08.02.2000
Die Rede von Verteidigungsminister Cohen hat mich nicht weiter verwundert - die USA wollen halt immer alles. das sofort und nur für sich. Wesentlich bedenklicher sind da die Beiträge meiner beiden Vorschreiber: wie wäre es, meine Herren, wenn Sie auch nur einen Gedanken an eine mögliche Friedensdividende investieren würden, anstatt sich hier in Waffengattungen und Aufrüstungswünschen zu überschlagen. Ich möchte hier mit einem Zitat enden, interessanterweise von einem Amerikaner: Gewalt erzeugt nur Gegengewalt.
Das Ende der NATO?
von: Ramirez Raul Gonzalez
- rami@government.es
Datum: 08.02.2000
Es ist mir unverstaendlich, wie US-Verteidigungsminister Cohen europaeische Verteidigungsbudgets zu gering findet. Besonders die spanischen Seestreitkraefte schaffen zur Zeit eine Operationsstruktur, die mittleren Konfliktszenarien in Atlantik und Mittelmeer gleichzeitig entsprechen kann. Eine nukleare Bewaffnung fuer eine kuenftige EU-Streitmacht ist natuerlich wuenschenswert, auf nationaler Basis fuer Spanien allerdings nicht geeignet. Eine staerkere europaeische Verteidigungsidentitaet wirft allerdings immer auch die Sinnfrage fuer die NATO auf.
Gunboat politics
von: Andrew LeGrand
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Datum: 08.02.2000
Die Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist der falsche Platz für Bescheidenheit - selbst für Europa. Hier muß kräftig aufgerüstet werden: SRIT-Systeme (Short Range Information Transfer), Strategische Langstreckenbomber und nukleargestütze U-Boot-Flotten sind der Faustpfand für eine sichere und unabhängige Zukunft Europas. Insofern ist William S. Cohen, auch bekannt als Willy the Kid, zuzustimmen: Europa sollte endlich von den USA lernen.
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