Angriff auf Afghanistan - Enduring Freedom
Die Augen offen halten, und den Kopf frei
von: Alexander Bachem
- discostu@t-online.de
Datum: 08.10.2001
Immer wenn ich von dem Prinzip der Vergeltung höre, muß ich an kleine Kinder im Sandkasten denken, die sich am ende gegenseitig die Sandburgen zerstören, nur weil einer von ihnen irgend wan mal angefangen hat dem anderen die Schaufel zu verstecken. Natürlich bin aber auch ich der Meinung, daß auf so ein schreckliches Verbrechen gegen die USA. und seine demokratischen Grundwerte eine Vergeltungs oder Strafaktion folgen muß, jedoch befürchte ich, daß hier das Prinzip "Gewalt erzeugt Gegengewalt" mal wieder aktiviert wird und möglicherweise erst zu spät gestoppt werden kann (wenn überhaupt). Meine größte Befürchtung liegt jedoch darin, daß die Vergeltungsaktion unfair oder unsauber ausgeführt wird und daraus ein Konflikt entsteht, bei dem dann die gesammte Islamische Welt lust bekommt gegen alle "ungläubigen" zu Felde zu ziehen, denn sollte sich die Islamische Welt diesbezüglich einigen könnte Europa ganz schön dumm aus der Wäsche schauen. Es ist mir durchaus bewusst, daß nicht jeder Afghane ein radikaler Moslem ist oder gar ein Taliban, aber weiß das ein 1st.Sergant der US.Army auch der den Befehl bekommt mit seinem Platoon in ein Dorf zu Stürmen und alle Taliban festzunehmen oder zu erschießen? Ich muß mich immer wieder an die Situation erinnern vor der die Amerikaner im Vietnamkrieg standen, die wussten zum größten teil auch nicht wer ein Viet-cong war und wer nicht, bevor sie dann ganze Dörfer kurzer hand abfackelten und ins Einsatzbuch "Dorf zerstört wegen Kolaboration mit dem Feind" eintrugen. Nach den Kriegsberichten der damaligen Sowjetunion ist Afghanistan ja alles andere als ein Streichelzoo, vielleicht sogar härter als Vietnam. Desweitern finde ich die wiederholte Betonung, daß dies kein Krieg gegen den Islam ist sehr gut, ich hoffe nur das wird von der islamischen Welt auch so verstanden und entsprechend aufgenommen. Was ich nicht verstehe ist die noch zusätzliche Radikalisierung der Taliban, noch bevor die USA. irgendetwas beschlossen hatten, haben sie mit dem "Heiligen Krieg" gedroht und US-Flaggen auf der Straße verbrannt! Obwohl ich Pazifist bin finde ich, dass wir (die westliche demokratische Welt) uns sowas nicht gefallen lassen sollten, ich bin sogar versucht zu sagen: Wenn ihr (Taliban) Euch unbedingt mit uns anlegen wollt, sollt ihr Eueren Krieg haben !! Wir sind zwar Demokraten, aber keine zahnlosen Drachen die sich alles gefallen lassen !! Außerdem: wenn das Talibanregime wirklich so ist wie es in den Medien dargestellt wird, wird es höchste Zeit daß man so ein Schreckensregime mit einem blutigen Schlag ein für alle mal beendet, denn so eine Gewaltpolitik wie sie von den Taliban geführt wird braucht die Welt nicht. Was den Islamischen Hintergrund angeht, finde ich die Aufklärungsarbeit sehr gut, die geleistet wurde um zu vermitteln daß der Islam keine gewalttätige Religion ist sondern der Glaube für Gewalt mißbraucht wird. Ich hoffe nur daß die Zeit einemal ein Ende findet in der aus religiösen Intentionen Gewalt verübt und Kriege geführt werden (siehe u.a. Israel vs. Palestinenser). Es ist mir schon oft aufgefallen daß im allgemeinen Religion Frieden predigt und Gewalt verursacht, denn so gut wie alle Konflikte die nach dem 2.WK eskalierten hatten religiösen Hintergrund (z.B.auch Bosnien u. Kosovo). Was die Religion und Toleranz angeht möchte ich an alle die dies hier lesen appellieren, die Augen offen und den Kopf frei zu halten. Mit friedlichen Grüßen : Alexander Bachem
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