Ochsentour, die 12.: Stoiber und seine Feinde (27. Mai 2002)
Stoiber kein Saubermann
von: Thomas Bauer
- kriegerbo@web.de
Datum: 29.05.2002
Ein sehr kritischer aber dafür auch abgewogener Beitrag zur Ochsentour-Reihe. Edmund Stoiber ist sicherlich nicht der Saubermann, den er selbst immer gerne darstellen möchte. Im Genesatz zu Leuten wie Gauweiler, Sauter oder Glos - alles Parteifreunde des Kanzlerkandidaten, die sich nicht immer mit Stoiber auf einer Diskussionsebene befanden - besitzt der Parteichef der CSU aber ein gutes Gespür für die aktuellen Machtverhältnisse und politischen Notwendigkeiten. Denn außer nachtreten hat ein Gauweiler nie etwas großes leisten können. Und wie kurzlebig politische Freundschaften heutzutage sein können, durften wir bereits unter Kohl, aber auch unter Schröder erleben. Schäuble abgesägt, Dressler und Verheugen aus der SPD nach Brüssel und Jerusalem weggelobt, Ströbele als wichtigster Mann der linken Grünen in einen Untersuchungsausschuss abgeschoben (und das witzige dabie: er kapiert bis heute noch nicht, dass das eine Ohrfeige war)... die Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Ja, auch ein bayerischer Landesfürst hat Ellenbogen, die weh tun können. Als Ur-Bayer und Unionsanhänger muss ich aber hinzufügen, dass das Bayern bisher noch nie geschadet hat. Erfolgreiche Politik baut eben nicht nur auf ungefärbten Haaren oder good-will-Erklärungen auf, sondern erfordert au8ch ab und zu mal den Weg mit dem Kopf durch die Wand. Schön verpackt zwar, aber deswegen nicht weniger effizient. Vielleicht ist es genau das, was der Wähler an der derzeitigen Regierung vermisst, Handlungsbereitschaft. Ruhige Hände haben Dressler, Verheugen, Matthäus-Maier, Schreiner und Co. abgesägt ohne gleichzeitig den notwendigen Ruck in der Gesellschaft zu erzeugen.
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