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Der gelbe Mann im Wespennest

Autor :  Nikolaus Röttger
E-mail: nroettger@e-politik.de
Artikel vom: 10.05.2001

Auf ihrem Parteitag hat die FDP beschlossen, mit 18 Prozent eine Partei für das ganze Volk zu werden. Die Reaktionen auf das neue Selbstbewusstsein der Liberalen kommentiert Nikolaus Röttger.


Es ist, als habe Guido Westerwelle als frisch gebackener FDP- Vorsitzender gerufen: „Wer hat Angst vorm gelben Mann?“ „Niemand“, schreit es aus der Parteienlandschaft zurück. Und wenn er aber kommt?

Kleine Kinder rufen beim Spielen: „Dann laufen wir davon.“ Das aber können politische Parteien nicht. Und daher schreien diese jetzt - da nach dem Neuanfang der FDP plötzlich der gelbe Mann Westerwelle zu kommen scheint - umso lauter zurück.

Fast trotzig reagieren die Grünen. Es ist als riefen sie zu Westerwelle, Möllemann, Pieper und Co.: „Niemand, niemand, niemand.“ Grünen-Chefin Claudia Roth sagte auf die Idee der Liberalen dritte Kraft im Land zu werden: „Das ist keine ernsthafte Kampfansage“. Westerwelle stehe da wie der Kaiser in des "Kaisers neue Kleider" - also ohne Kleider.

Und weil alle gerade so schön in der Phantasie und Märchenwelt schwelgen, schlug dann die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Kerstin Müller, der FDP vor, sich doch ein neues Volk zu suchen, wenn sie denn Volkspartei werden wolle.

Auch die CSU ist ein wenig verwirrt ob des neuen Selbstbewusstseins der Liberalen. So glänzte deren Generalsekretär mit bayerischer Logik.

Thomas Goppel warnte die FDP davor, zu selbständig zu werden. Denn wer selbständig sei, sei unberechenbar. Irgendetwas Eigenständiges neben der CSU – das ist für die CSU an sich natürlich unberechenbar, denn das ist man in Bayern nicht gewohnt.

Die Schwesterpartei der CSU, die CDU, kämpft im Augenblick auch ziemlich um Eigenständigkeit. Sie tut sich damit aber schwer, weil dauernd irgendwo Geld auftaucht, das eigenständiger als die Partei selber ist und macht was es will.

Die CDU hat also nun die FDP nach deren Parteitag daran erinnert, dass es ja eigentlich viele Gemeinsamkeiten zwischen ihr und der FDP gibt. Eigentlich – zum Beispiel, dass man Rotgrün ablösen wolle, meinte CDU- General Laurenz Meyer.

Westerwelle, Möllemann und Pieper haben ein Wespennest angestochen. Denn eines haben die Liberalen mit ihrem Parteitag doch erreicht: Grüne und Unionsparteien haben eben doch ein wenig Angst. Trotz des lauten „Niemand"-Schreiens. Die einen, weil sie dritte Kraft im Lande bleiben wollen – und das nach einer Wahlschlappe nach der anderen gar nicht so sicher ist. Die anderen, weil sie Angst um den potentiellen Koalitionspartner haben, der ihnen nun zu eigenständig ist.

Die FDP will sich von Mama Union abnabeln, selbständig und mit 18 Prozent endlich erwachsen werden. Mutig und selbstbewusst ist sie auf ihrem Parteitag aufgetreten. Nun muss sie zeigen, ob sie mit der Pubertät auch umgehen kann – und den großen Worten des Möchtegern Möllemann und des gelben Mannes Westerwelle auch Inhalte folgen.


   

Weiterführende Links:
   Die FDP im Netz
   Beschlüsse des FDP-Bundesparteitags



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