In Schleswig-Holstein finden am Sonntag die Wahlen zum neuen Landtag statt. Wir führen Sie zum Wahlkampf im Netz und zeigen Ihnen am Ende, wo Sie ab 18 Uhr die ersten Hochrechnungen finden können.
Überschattet wurde der Wahlkampf in Schleswig-Holstein durch die CDU-Spendenaffäre. Landespolitik spielte kaum noch eine Rolle. Und zu guter Letzt begann auch noch die Personaldiskussion um die Nachfolge von Wolfgang Schäuble, bei der der Spitzenkandidat der CDU in Schleswig-Holstein, Volker Rühe, als möglicher Kandidat für einen CDU-Parteivorsitz gehandelt wurde.
Bis zum Rücktritt Schäubles hatte Rühe immer wieder versucht, die Landtagswahl im nördlichsten Bundesland von der CDU-Parteispendenaffäre abzugrenzen. Es gehe um Schleswig-Holstein und nicht um die Affäre. Doch nun macht er sogar seine weitere Karriere in der Partei vom Ausgang der Wahl abhängig. In Sabine Christiansens Talksendung sagte er: "...Die Schleswig-Holsteiner haben auch die Chance mitzuentscheiden, welche weitere Rolle ich in der CDU in Deutschland spiele". Doch hielt er auch fest, dass er nicht auf der Durchreise in Schleswig-Holstein sei, sondern Ministerpräsident werden wolle.
Die bisherige Regierung in Kiel wird von Ministerpräsidentin Heide Simonis geführt. Die SPD-Politikerin und ihr Landesverband haben am kommenden Sonntag aufgrund der CDU-Spendenaffäre gute Chancen. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Zeitung "Die Woche" kommt die CDU nur noch auf 26 Prozent, die SPD hingegen auf 43 Prozent.
Stark zulegen konnte der Landesverband der FDP. Ihr Spitzenkandidat ist Wolfgang Kubicki. Neue Umfragen schätzen die FDP auf bis zu 10 Prozent. Die Grünen wollen im Norden Deutschlands "dranbleiben". Einerseits heisst so ihre "Aktionsseite zum Wahljahr 2000" im Netz, andererseits würden sie sich natürlich gerne wieder an der Regierung beteiligen.
Während die Grünen mit Spitzenkandidaten Rainder Steenblock und Irene Fröhlich um ihren Einzug ins Parlament zittern müssen - viele Umfragen sahen die Partei mal über, mal unter 5 Prozent - braucht sich der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) keine Sorgen zu machen. Zum einen gilt für die Partei der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein laut Wahlgesetz nicht die Fünf-Prozent-Klausel. Zum anderen sind die SSW-Kandidaten zum ersten Mal mit der Zweitstimme wählbar.
Das Statistische Landesamt in Schleswig-Holstein hat zur Landtagswahl am Sonntag einen Wahlsonderdienst eingerichtet. Das übersichtliche Angebot gibt Nutzerinformationen, informiert über das Wahlrecht im nördlichsten Bundesland, zeigt die aufgestellten Bewerber und gibt aktuelle Ergebnisse bekannt. Vielleicht eine echte Alternative zu anderen Medien am Wahlabend, um sich schnell und umfassend zu informieren.
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