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e-politik.de - Home  Brennpunkt  Europa   Europas Sicherheit   39. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik


Protest gegen die Sicherheitskonferenz

Protest auf dem Marienplatz

Autor :  Maria Pinzger
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 07.02.2003

Einen Tag vor dem offiziellen Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz starteten die Gegner der Versammlung ihren Protest. Nach den Ausschreitungen im vergangenen Jahr hoffen alle auf friedliche Demonstrationen. Von Maria Pinzger.


Keine Kriege auf der Welt, nicht für Öl und nicht für Geld! Stoppt die Kriegstreiber! Die Demonstranten auf dem Marienplatz machten am Freitagabend lautstark klar, wofür sie sich versammelten. Mit Trillerpfeifen, Sprechchören und auf Transparenten machten sie ihrem Unmut über die Münchener Sicherheitskonferenz Luft.

Es ist eine bunte Versammlung, die sich auf dem Marienplatz versammelt hat. Da ist Daniel aus Frankfurt, der extra mit großem Rucksack und Isomatte angereist ist, um seine Meinung kundzutun. Oder auch zwei ältere Damen, die eigentlich nur beim Einkaufen waren und dann doch bleiben. "Wir sind gegen diesen Krieg, der vorbereitet wird. Und wenn man gegen was ist, dann muss man das auch zeigen".
2 japanische Touristinnen machen ein ganz besonderes Foto vom Rathaus - die Fassade ist vor lauter geschwenkten "No war against Iraque"-Plakate kaum zu sehen. Von der Sicherheitskonferenz am Wochenende wussten die beiden Frauen nichts, beobachten jetzt aber gespannt die Demonstration. In ihrer Heimat wäre so ein lauter Protest nicht möglich. Gespannt und interessiert mischen sie sich unter die Demonstranten, hoffen aber, dass alles friedlich bleibt.

Hoffen und fordern

Das hoffen auch die Organisatoren, das "Bündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz". Unter diesem Namen haben sich knapp 100 Organisationen zusammengeschlossen, darunter "attac München" und das "Friedensbündnis München".
Das Vorgehen der Polizei wird von der Bühne herab verurteilt. Die Personenkontrollen von ankommenden Bussen und auch die vorläufige Festnahme von 12 Personen stoßen bei Organisatoren und Demonstranten auf Ablehnung. Die Forderung, dass die Polizeiabsperrung rund um den Marienplatz aufgehoben werden soll, wird dann auch mit großem Jubel unterstützt. Genauso wie der Kern der Protestbewegungen: Die Ablehnung der Münchner Sicherheitskonferenz. "Im Bayrischen Hof geht es nicht um internationale Sachfragen, sondern es ist ein Forum der Kriegspropaganda, vor allem für Donald Rumsfeld". Der US-Außenminister ist für die Demonstranten nach seinen jüngsten Äußerungen die persona non grata der Demonstranten.

Warm up

Der Protest gegen Rumsfeld und die anderen Konferenzteilnehmer wird weitergehen - für das ganze Wochenende sind verschiedenste Protestkundgebungen geplant. Auf eine Lichterkette am späten Freitagabend durch die Münchner Innenstadt folgen dann am Samstag der große Demonstrationszug, der um 12 Uhr am Marienplatz startet, und zahlreiche kleine Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet.

Die Hoffnung der Organisatoren liegt neben dem friedlichen Ablauf vor allem in zahlreicher Teilnahme an den Protesten. Am Freitagabend wurde nauf dem Marienplatz beide Ziele erreicht: "Kundgebung gegen den städtischen Empfang der Militärvertreter" hatten die Organisatoren die Freitagabendveranstaltung genannt. Viele erwarteten nur eine Art "warm up" für die "Internationale Demonstration gegen die NATO-Kriegspolitik" am Samstag. Aber dann war schnell die Rede von über 2 500 Demonstranten auf dem Marienplatz, was alle überraschte. Was am Samstag auf den Münchner Straßen los sein wird, bleibt abzuwarten, ein bunter und friedlicher Protest-Anfang ist gemacht.

Copyright des Bildes liegt bei Markus Kink


   

Weiterführende Links:
   Protestplan von attac München
   Münchner Friedensbündnis



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