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Netzreportage - Die späte Reaktion der Politik (02.03.00)

Autor :  Nikolaus Röttger
E-mail: nroettger@e-politik.de
Artikel vom: 02.03.2000

Menschen ertrinken im eigenen Fluss - Das Ausmass der Flutkatastrophe in Mosambik ist kaum zu greifen. Mit etwas Verspätung versucht jetzt fast die ganze Welt zu helfen. e-politik.de zeigt Ihnen wie.


Die Bilder sind erschütternd. Menschen auf Baumwipfeln. Drumherum reissendes und schlammiges Wasser. Andere Bilder zeigen die Hubschrauberpiloten, die unter Einsatz ihres Lebens versuchen, soviele Menschen wie möglich zu retten. Trotzdem sitzen noch über 5000 Menschen nach Angaben der humanitären Organisation Ärzte ohne Grenzen auf Ästen und warten auf ihre Rettung vor der grössten Flutkatastrophe Mosambiks seit 1966.

Zahlreiche Hilfsorganisationen bitten um Spenden, damit den Opfern im Süden Afrikas geholfen werden kann. Denn bisher standen nur wenige Hubschrauber zur Verfügung. Langsam - erst nach drei Wochen seit Beginn der Flutkatastrophe - beginnt auch die Politik zu reagieren und will den Opfern und dem Land schnelle Hilfe bringen.

Mosambiks Präsident Joaquim Chissano hat angesichts des Ausmaßes der Fluten nach den ersten Hilfen weitere Unterstützung gefordert. Zahlreiche Staaten sagten inzwischen Hilfsleistungen zu.

Deutschland will sich mit Hubschraubern und finanzieller Hilfe beteiligen. In einer Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes heisst es, die deutsche humanitäre Hilfe für Mosambik sei nach oben offen. So wird wohl nach den ersten vier Hubschraubern, die die Bundeswehr entsendet, mehr Unterstützung folgen.

Bundesaussenminister Joschka Fischer äusserte sich zu der verspäteten Hilfe der Politik. Seiner Meinung nach habe dies mit der grossen Entfernung und mit mangelnder Information zu tun. Jetzt will die BRD das von den Wassermassen bedrohte Land im Süden Afrikas finanziell mit einem Anfangsbetrag von drei bis vier Millionen Mark unterstützen.

Neben Deutschland will auch die EU helfen. Die Europäische Kommission will nach der ersten Spende von 1,2 Millionen Mark, eine zweite und später eventuell noch eine dritte zur Verfügung stellen.

Natürlich beginnen auch andere Länder mit Hilfsleistungen. Und auch die Vereinten Nationen riefen dazu auf. In ihrem Online-News-Center sind die aktuellsten Meldungen der UN abrufbar. Vor allem Hubschrauber und Boote zur Rettung der Menschen von Hausdächern oder Bäumen werden im Krisengebiet benötigt.

Die Ärzte ohne Grenzen haben ein Spezialangebot zur Situation in Mosambik eingerichtet. Die Organisation, die im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis verliehen bekam, warnt vor allem vor Epidemien, die durch die Wassermassen ausbrechen können. Doch auch Hungersnot droht. Auf der Hungersite kann jeder gegen den Hunger auf der Welt ganz einfach etwas tun. Ein Klick und man spendet zwei Tassen Reis.

Direkt helfen kann man den Opfern in Mosambik aber besser durch Spenden an eine der Hilfsorganisationen. Unter dem Stichwort Mosambik gibt es unter anderem folgende Kontonummern:
Diakonisches Werk der EKD, Konto 502 707, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70;
Deutscher Caritasverband, Konto 202 753, Postbank, BLZ 660 100 75;
Deutsches Rotes Kreuz, Konto 41 41 41, Deutsche Bank Bonn, BLZ 380 700 59, Kennwort: Flutopfer südliches Afrika;
Misereor, Konto 52 100, Sparkasse Aachen, BLZ 390 500 00, Stichwort: Flut Mosambik)


   


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