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Ein Mann und sein Erbe

Autor :  Michael Kolkmann
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 10.11.2001

Am 29. Oktober 2001 jährte sich der Todestag von Joseph Pulitzer zum neunzigsten Mal. Michael Kolkmann erzählt seine Geschichte.


Jeder Journalist, jeder Autor und jeder Schriftsteller, der das "Pulitzer Prize-winning"-Etikett vor einem Namen tragen darf, hat es geschafft. Der Pulitzer-Preis gilt für journalistische Spitzenleistungen. Vergleichen kann man ihn höchstens mit dem National Book Award, dem National Book Critics' Circle Award oder dem britischen Booker Prize.

Wer war Joseph Pulitzer?

Der Pulitzer-Preis geht zurück auf einen Journalisten und Medienunternehmer namens Joseph Pulitzer. Im Jahre 1847 in Ungarn geboren, kam der Sohn eines wohlhabenden Getreidehändlers 1864 in die USA, wo er sich zunächst recht erfolglos in verschiedenen Berufen versuchte. Kurze Zeit nach seiner Einbürgerung begann er im Jahr 1868, für die deutschsprachige Westliche Post in St. Louis (Missouri) zu schreiben.

Das tat er so erfolgreich, dass er bald zum Miteigentümer und Managing Editor berufen wurde. Nach einigen Jahren in der Politik sowie ausgedehnten Europareisen erwarb er 1878 die bankrotte Lokalzeitung St. Louis Dispatch und vereinigte sie 1881 mit der Post zur St. Louis Post-Dispatch, aus der er in den folgenden Jahren die führende Zeitung des Mittleren Westens formte. Pulitzer war von Anfang an entschlossen, mit Sensationsjournalismus gegen reiche Steuerhinterzieher oder staatliche Korruption hohe Auflagen zu erzielen.

Auch an der Ostküste der USA wurde Pulitzer aktiv: 1883 erwarb er die New York World, deren Auflage er in wenigen Jahren verzehnfachte. In New York fand er auch ein Thema, das ihn mit einem Schlag berühmt machte: das Podest der Freiheitsstatue stand unvollendet da, weil es in den Staatskassen kein Geld dafür gab. In einer groß angelegten Kampagne brachte Pulitzer die notwendigen Spenden-Dollars zusammen. Aus dem als anrüchig geltenden Aufsteiger war in der öffentlichen Meinung ein vorbildlicher Patriot geworden.

Korruption als Thema

Nach dem Krieg gegen Spanien änderte Pulitzer die Linie seines Blattes. Es wurde zurückhaltender und weniger sensationsgierig. Pulitzer setzte jedoch weiterhin auf die Aufdeckung von Korruptionsfällen. 1909 fand die Zeitung heraus, daß Amerika der französischen Panama-Kanal-Gesellschaft Schmiergelder gezahlt hatte. Nach der Veröffentlichung dieses Wissens wurde Pulitzer von Präsident Roosevelt und dem einflußreichen Banker J.P. Morgan verklagt. Die Klage wurde von der Justiz abgewiesen und Pulitzer hatte erneut einen neuen, öffentlichkeitswirksamen Sieg errungen.

Die Erfindung des "New Journalism"

Bezeichnend für Pulitzers Zeitungsstil war der so genannte "New Journalism", eine Kombination aus einem einfachen, leicht faßbaren Stil und umfassender, äußerst detaillierter Information des Lesers, sowie die Verteidigung einer prinzipientreuen und furchtlosen Reformpolitik in seinen Leitartikeln. 1890 zog sich Pulitzer aus allen offiziellen Tätigkeiten auf seine Jacht zurück, von wo aus er seine Zeitungen weiter kontrollierte. Durch eine Stiftung aus seinem privaten Vermögen wurde die Gründung der School of Journalism an der Columbia University möglich, noch heute eine führende Institution auf diesem Gebiet.

Der Geldgeber

In seinem Testament von 1904 schließlich legte Pulitzer, inzwischen steinreich geworden, den Grundstein für die ab 1917 jährlich vergebenen Pulitzer-Preise in den Gebieten des Journalismus, des Romans und Dramas sowie der Geschichtsschreibung und Biographie. Von Anfang an war der Pulitzer-Preis auf Journalismus konzentriert, und noch heute sind es Journalisten, die in der Jury über Wohl oder Wehe der einzelnen Bewerber entscheiden.

Das hat die Pulitzer-Gesellschaft jedoch nicht davon abgehalten, eine ganze Reihe von neuen Rubriken einzuführen. Heute gibt es den Pulitzer-Preis zum Beispiel auch in den Sparten "Letters", "Beat Reporting" und "Public Service". Vor fast genau 90 Jahren, am 29. Oktober 1911, starb Joseph Pulitzer.


   

Weiterführende Links:
   Die Pulitzer-Gesellschaft im Netz



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