Gründe

Menschen fliehen vor Gefahren
wie z.B.:
- Kriegshandlungen
- Aufständen
- Vertreibungen (bestimmter ethnischer, politischer, religiöser oder sozialer Gruppen)
- Verfolgung (bestimmter ethnischer, politischer, religiöser oder sozialer Gruppen)

Heute werden kriegerische Auseinandersetzungen deutlich anders geführt als im größten Teil des letzten Jahrhunderts. Der Großteil der Konflikte/Kriege wird nicht mehr zwischen Armeen von Nationalstaaten ausgefochten, sondern innerhalb von Staaten durch ganz unterschiedliche Gewaltakteure wie Rebellengruppen, Terrorgruppen oder dem Organisierten Verbrechen.
Eine wesentliche Folge dieser Veränderung ist, dass die Zivilgesellschaft wesentlich stärker in die Kampfhandlungen einbezogen wird. Während vormals vornehmlich Angehörige des Militärs unter den Todesopfern waren, sind dies nun überwiegend Zivilisten. Dieses steigende Gefahrenpotential führt auch zu einem steigenden Fluchtdruck im Konfliktfall. Die Gewaltakteure setzen die Vertreibung von Bevölkerungsteilen, etwa durch Massaker oder Massenvergewaltigungen, auch als bewusste Strategie ein. Damit soll zum Beispiel die Kontrolle über bestimmte Regionen gefestigt oder die Zentralregierung destabilisiert werden. Dies ist kein völlig neues Phänomen, im zweiten Weltkrieg gab es immer wieder größere Vertreibungswellen. Weil die neuen Kriege eher auf niedriger Konfliktintensität schwelen, dafür aber meistens sehr viel länger dauern, als Kriege zwischen zwei Ländern, leben ganze Bevölkerungsteile über einen langen Zeitraum in der Gefahr flüchten zu müssen.