Probleme und Chancen

 

Die Migration von hochqualifizierten Personen hat für die Zielländer und die Migranten viele Vorteile:

Der Wirtschaftsstandort des Ziellandes wird gestärkt und internationalisiert.
Die Migranten können mit besseren Arbeitsbedingungen rechnen und internationale Erfahrung sammeln.

Für die Herkunftsländer hat dies aber auch negative Effekte:

Unter dem Begriff „Brain-Drain“ wird die Abwanderung von gut ausgebildeten Personen aus der Perspektive der Herkunftsländer beschrieben. Diese Personen fehlen oft dem Arbeitsmarkt der Herkunftsländer, die meistens auch die Ausbildung dieser Personen über ihr Bildungssystem finanziert haben. Die zum größten Teil wesentlich reicheren Zielländer profitieren davon. Gerade Entwicklungsländer könnten dieses Personal gut für den Aufbau des eigenen Landes gebrauchen. Dieser Effekt muss aber nicht eintreten.
Ein gutes Beispiel, bei dem Migrationsströme sowohl für das Herkunfts- als auch für das Zielland viel gebracht haben, ist die Migration von indischen IT Spezialisten. Die indischen Hochschulen haben ab Mitte der 1980er einen Überschuss an gut ausgebildeten IT Absolventen produziert, von denen viele in die USA ausgewandert sind und dort am Erfolg des Silicon Valley in Kalifornien beteiligt waren. Später sind viele dieser Migranten nach Indien zurückgekehrt und habe dort eine IT Industrie von Weltrang aufgebaut.

Die Debatte um die Elitenmigration hat aber auch einen anderen fragwürdigen Effekt. Hier wird eine Unterscheidung von „guten und erwünschten“ hochqualifizierten Migranten und „schlechten und nichterwünschten“ nicht- oder kaum qualifizierten Migranten vorgenommen, die auch erhebliche Auswirkungen auf die übergeordnete Migrations- und Asylpolitik vieler Staaten hat.