Flucht und Vertreibungen ziehen eine Reihe von gravierenden Problemen nach sich. Zunächst stellt sich das Problem der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge. Größtenteils werden diese vorübergehend (oft aber auch dauerhaft) in Flüchtlingslagern untergebracht, die von den Zielländern oder Internationalen Organisationen wie dem Roten Kreuz, dem Roten Halbmond oder dem UNHCR errichtet und versorgt werden. Die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern sind von mangelhafter Versorgungssituation, schlechten hygienischen Verhältnissen und hohen Gewaltraten geprägt. Das größte Flüchtlingslager der Welt ist derzeit mit 500.000 Einwohnern Al-Dadaab an der kenianischen Grenze zu Somalia. Ein weiteres Problem ist die Repatriierung der Flüchtlinge, also die Rückkehr in ihre Heimat. Diese ist meistens nur möglich, wenn der Konflikt, der zur Flucht geführt hat, gelöst worden ist. Aber selbst in diesem Fall wird eine Rückkehr oft durch neue Besitz- und Machtverhältnisse als Folge des Konfliktverlaufs unmöglich gemacht. Als Resultat verbringen viele der Flüchtlinge oft Jahre oder gar Jahrzehnte in den Camps.
Afrika ist südlich der Sahara nach wie vor ein Schwerpunkt dieses Phänomens. Dies liegt vor allem an der Häufung von schwachen Staaten und schwelenden Konflikten. Durch größere Konflikte in der Elfenbeinküste, Somalia, Sudan und Libyen sind allein 2011 über 800.000 Menschen in die Nachbarländer geflüchtet. Etwa 3.5 Millionen sind innerhalb ihres Landes geflüchtet. Hinzu kommen im Jahr 2012 größere Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo, Mali und Uganda.