Probleme und Chancen

Für die Europäische Union ist die Freizügigkeit von Personen einer der wichtigsten Aspekte der Gemeinschaft (neben der Freizügigkeit von Waren, Dienstleistungen und Kapital).

Sie soll bewirken, dass der gesamteuropäische Arbeitsmarkt dynamischer wird, sich die Lebensstandards in den unterschiedlichen Regionen aneinander annähern und das Beschäftigungsniveau insgesamt erhöht wird.

Die Unternehmen in den Zielländern und die Migranten selbst profitieren von zusätzlichen, unbürokratischen Möglichkeiten innerhalb der EU Arbeit anzubieten und anzunehmen.

Kritisch wird die Debatte um die Freizügigkeit häufig vor dem Hintergrund der Ost-Erweiterung der EU geführt. Hier gibt es immer wieder Befürchtungen, dass aus den Ländern Osteuropas nach der Integration in den europäischen Binnenmarkt massenweise Arbeitskräfte in die reicheren Länder einwandern könnten und dort das Lohnniveau drücken und die Arbeitslosigkeit erhöhen würden. Bei den letzten beiden Erweiterungsrunden (2004 und 2007) wurde den EU Ländern deshalb die Möglichkeit gegeben, Übergangsregelungen für den Zuzug von Bürgern aus den neuen Mitgliedsstaaten zu schaffen. So eine Ausnahme besteht in Deutschland derzeit noch für die neuen EU-Mitglieder Bulgarien und Rumänien. Diese genießen erst ab Anfang 2014 volle Freizügigkeit. Die Erfahrungen aus Irland, England und Schweden, die bei der Erweiterungsrunde 2004 ihre Arbeitsmärkte sofort geöffnet hatten, legt aber den Schluss nahe, dass diese Angst unbegründet ist.