Motivation für die Arbeitsmigranten ist die Hoffnung in dem Zielland die eigene wirtschaftliche Situation und auch die ihrer Angehörigen, die oft im Heimatland bleiben, zu verbessern.
Es gibt aber auch gezielte Anwerbung von Arbeitsmigranten durch die Zielländer. Die Zielländer möchten dabei bestimmte kurz- oder langfristige Mängel auf den heimischen Arbeitsmärkten ausgleichen. Während die Anwerbung von hochqualifizierten Arbeitskräften häufig vorkommt, ist die Anwerbung unqualifizierter Arbeiter seltener. Ein Beispiel hierfür ist die Anwerbung von „Gastarbeitern“ aus Italien, Griechenland und der Türkei in Deutschland in den 1950er und 1960er Jahren.
Ob die Arbeitsmigration für die Herkunftsländer positiv oder negativ ist, hängt davon ab, ob die heimische Wirtschaft die Migranten überhaupt aufnehmen könnte. Falls dies der Fall ist, kann vor allem bei qualifizierten Personen von einem Brain-Drain gesprochen werden.
Falls aber der heimische Arbeitsmarkt zu schwach ist, kann die Abwanderung für das Herkunftsland durchaus positiv sein. Einerseits sinkt der Druck auf den heimischen Arbeitsmarkt, anderseits profitiert das Land von den Rücküberweisungen der Migranten. Die Summe der Gelder, die Arbeitsmigranten auf der ganzen Welt an ihre Angehörigen in ihren Heimatländern zurücküberweisen, übertrifft die weltweiten Gesamtausgaben für Entwicklungszusammenarbeit deutlich.