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e-politik.de - Artikel
( Artikel-Nr: 2080 )Demo und Diplomatie Autor : Florian Baumann Am Tag nach den Angriffen gegen den Irak gingen deutschlandweit 200.000 Menschen auf die Straße. Argumentativer Protest wird durch die fehlenden oder falschen Informationen von Seiten der Akteure aber vereitelt. Von Florian Baumann. 100.000 Demonstranten waren es in Berlin. In München marschierten immerhin 12.500 Menschen für den Frieden. Der typische Demogänger in der bayrischen Landeshauptstadt ist in etwa 17 Jahre alt. Er trägt lautstark seine Meinung vor und eine Flasche Augustiner mit sich herum. "Wir wollen Frieden!" Information: Mangelware Vater aller Dinge Demo und Diplomatie
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Die Botschaften auf den selbstgemalten Transparenten sind knapp und deutlich: "Kein Blut für Öl!", "Make Love, not War". Die Sprüche sind allgemein bekannt. Neu ist hingegen, dass so viele junge Demonstranten unterwegs sind.
Hinzu kommen die bewusst in die Welt gesetzten Unwahrheiten. So behauptete der englische Premierminister Blair, dass nicht die Amerikaner den Irak angegriffen hätte, sondern umgekehrt.
Amerikas Begründungen für den Krieg sind so zahlreich, wie unbewiesen. Einmal waren es möglicherweise vorhandene Massenvernichtungswaffen im Irak. Das andere Mal waren es angebliche Kontakte zu Al Quaida-Chef Bin Laden. Als weiterer Kriegsgrund wurde von den Amerikanern oft Verstöße gegen Menschen- und Völkerrecht im Irak genannt. Anfangs war häufig von der Notwendigkeit eines Präventivschlags die Rede. Im Laufe der letzten Wochen sind auch die Strategen des Pentagons dazu übergegangen, einen Krieg im Irak als ultima ratio zu deklarieren.
Unabsehbar sind die Folgen für die gesamte Region. Besonders für den andauernden Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis. Denkbar sind auch neue Konflikte am Persischen Golf und mögliche Anschläge islamistischer Terroristen. Selbst die gemäßigte Al Azhar Universität, Glaubenszentrum der Sunniten, hat für den Fall einer amerikanischen Invasion in den ungeliebten Bruderstaat zum Dschihad aufgerufen.
Die Möglichkeiten für den Einzelnen, auf die hohe Politik Einfluss zu nehmen, sind hingegen gering. Gemeinsam sind aber auch die Schwachen stark. Bühne der Staatschefs und Minister ist die Diplomatie, die der Bevölkerung die Straße.
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