e-politik.de - Artikel  ( Artikel-Nr: 673 )


Hausarbeiten

Wie schreibe ich eine Hausarbeit?

Autor :  Nina Bludau
E-mail: redaktion@e-politik.de

Das Schreckgespenst Hausarbeit begegnet jedem Studenten meist bereits im ersten Semester. Damit Ihr nicht länger hilflos vor dem unübersichtlichen Feld an Erwartungshaltungen schul- und weltfremder Dozenten steht, haben wir die wichtigsten Punkte hier.


Eine Hausarbeit soll die Ansprüche einer wissenschaftlichen Arbeit erfüllen, in der Ihr Euch eigene Gedanken über unterschiedliche Auffassungen und Erkenntnisse Eures Themas macht.

Zunächst werden hier die Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens aufgeführt, danach Hinweise zu dem formalen und dann zum inhaltlichen Teil einer Hausarbeit. Anschließend folgen Hinweise zu Fußnoten und Zitaten.

Auf geht's!

Kriterien wissenschaftlichen Arbeitens:

Rationalität: Eure Sprache soll möglichst präzise sein, d.h. z.B. mehrdeutige Begriffe müssen klar definiert werden und Eure Argumente sollten logisch aufgebaut sein.

Intersubjektivität/Verständlichkeit/Nachprüfbarkeit: Das bedeutet, dass unter Verwendung gleicher Methoden andere zum gleichen Ergebnis kommen sollten, dass Eure Argumente und Aussagen nachvollziehbar und nachprüfbar sind. Darüber hinaus sollten sie möglichst verständlich und übersichtlich aufgebaut sein.

Begründbarkeit/Vollständigkeit: Ihr müsst Gründe oder Argumente für Eure Position liefern können, Berufung auf die eigene, subjektive Meinung reicht nicht. Auch müssen alle Argumente vorgetragen werden, Punkte, die Eurer Position widersprechen dürfen nicht unter den Tisch fallen.

Die schriftliche Arbeit:

1. Eure Hausarbeit sollte immer maschinengeschrieben sein.

2. Rand: links 2 cm (zum heften), rechts 3 cm (für Korrekturen)

3. Zeilenabstand eineinhalbfach (nicht einzeilig)

4. Fußnoten sind deutlich vom Text abzusetzen durch eine kleinere Schrift und als Endnoten im Block am Ende des Textes anzufügen. Da Fussnoten die Lesbarkeit von Seminararbeiten erhöhen, sollten sie bevorzugt werden, wenn sich die Mehrarbeit in zumutbaren Grenzen hält.

Fußnoten können enthalten: Beleg der Quellen; Literaturverweise; Querverweise auf Teile der eigenen Arbeit; Weiterführende (inhaltliche oder Literatur-) verweise;

5. Titelblatt: Titel der Arbeit, Titel des Seminars, Name des Seminarleiters, das jeweilige Semster, Euer Name.

Die einzelnen Teile der Arbeit:

1. Die Gliederung: Inhaltsverzeichnis mit einer systematischen Übersicht über die Haupt- und Unterabschnitte. Man kann eine Kombination von Buchstaben und Zahlen wählen, am gebräuchlichsten ist jedoch die Gliederung mit römischen und arabischen Ziffern. Die Gliederung sollte nicht zu stark differenziert sein.

2. Die Einleitung sollte folgende Punkte beinhalten:

a) Begründung des Themas

b) Ziel der Arbeit

c) Leitfragen der Arbeit

d) Was will ich NICHT machen

e) Zeitraum mit Begründung

f) Kriterien der Materialauswahl

g) Vorgehenweise erläutern

g) evt. Begriffserklärungen

h) bei längeren Arbeiten auch Übersicht über den Forschungsstand

3. Im Hauptteil möglichst selten Fremdwörter und Fachbegriffe benutzen.

Die Ich- Form und ihre Varianten („Wir meinen" oder „der Verfasser gibt zu bedenken") sollte vermieden werden. Dass es sich bei der Ausführung um die Meinung des Verfassers handelt, ist dem Leser einsichtig, in Zweifelsfällen kann man das mit dem Kürzel m.E. (meines Erachtens) andeuten.

Argumente sind logisch aufzubauen und die einzelnen Schritte mit Quellenmaterial zu belegen.

Zitate (siehe 6.)

4. Der Schlussteil sollte eine Zusammenfassung und Auswertung Ergebnisse sein.

Evtl. mit einem Ausblick auf weiterführende Perspektiven und Problemstellungen, auf jeden Fall eine Abrundung der Hausarbeit.

5. Das Literaturverzeichnis führt in einer Reihenfolge alle Literatur an, die Ihr in dem Werk zitiert oder erwähnt habt, mit den vollständigen, zur Beschaffung notwendigen Angaben. Die meisten Dozenten legen auf die korrekte Verwendung der Satzzeichen keinen gesonderten wert, Germanisten jedoch sollten schon darauf achten.

!!! Der Untertitel steht oftmals auf der ersten Seite (dem inneren Titelblatt) im Buch, von dieser Seite wird der Titel bibliographiert, die Buchvorderseite ist oft nicht vollständig!!!

Selbstständig erschienene Literatur:

Name des Autors oder des Herausgebers, Vorname d. A: Titel des Werkes. Untertitel. Auflage, Erscheinungsort, Verlag, Erscheinungsjahr (Reihe).Band.

Falin, Valentin: Politische Erinnerungen. München, Droemer-Knaur, 1993.

Hesse, Joachim J./Renzsch, Wolfgang (Hrsg.): Föderalstaatliche Entwicklung in Europa. Baden-Baden: Nomos, 1991 (Schriften zur Innenpolitik und zur kommunalen Wissenschaft und Praxis; 5).

Bei mehr als drei Autoren/Herausgebern wird nur der erste erwähnt, die anderen durch u.a. angedeutet:

Greß, Franz u.a.: Neue Rechte und Rechtsextremismus in Europa. Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien. Opladen: Westdeutscher Verlag, 1990.

Nicht selbstständig erschienene Literatur:

Nachname, Vorname des Verfassers: Titels des Aufsatzes/Buchkapitels, in: Nachname, Vorname des Autors/Herausgebers (Hrsg. oder ed.):Titel des Sammelbandes. Band. Auflage. Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungsjahr. Seitenangabe.

Price, David e.: Congressional committees in the policy process, in: Dodd, Lawrence C./Oppenheimer, Bruce I. (eds.):Congress reconsidered. 2nd ed. Washington, D.C.: Congressional Quaterly, 1981. S.165-185.

Bei Zeitschriften:

Nachname, Vorname des Verfassers, Titel des Aufsatzes, in: Titel der Zeitschrift Band (Jahr) Heft, Seitenangaben.

Schunter-Kleemann, Susanne: Frauenbefreiung a la Blüm. Neue Gesetzesvorhaben aus Bonn und ihre Folgen, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 29 (1984) S.1101-1112.

Bei Internet -Dokumenten:

„gewohnte Zitierweise" Online im Internet: URL: „URL- Adresse" (Stand und Datum des Abrufs).

Cornell Law School:The legal Information Institute. Supreme Court Decisions. Online im Internet: URL:http://www.law.cornell.edu/supct/ (Stand 3.2.1995, 12:34 Uhr).

Es wird angeraten, die Uhrzeit des Abrufs mit anzugeben, da sich Webpages oftmals schnell ändern. Wer hierzu mehr Informationen einsehen möchte (E-mail, Mailing-Lists, FTP, Telnet, etc), siehe:

Bleuel, Jens: Zitieren von Quellen im Internet. 21.12.1996. Online im Internet: URL: http://ourworld.compuserve.com/homepages/jbleuel/ip-zitl.htm (Stand 2.12..99).

6. Zitate:

Nicht nur wörtlich übernommene Zitate müssen belegt werden, auch die nicht wörtliche Übernahme fremder Gedanken muss belegt werden!!!

a) Direktes und wörtliches Zitat:

Exakte, wörtliche und orthographische Übernahme einer Textstelle;

wird in Anführungszeichen gesetzt.

Auslassungen durch drei Punkte kenntlich machen,

erklärende Anmerkungen, Sinnergänzungen, Einschübe, etc. durch eckige Klammern kennzeichnen;

Sinn und Druckfehler sowie fehlerhafte Rechtschreibung des Originals durch ein in eckige Klammern gesetztes „sic" als Eigenheit der Quelle markieren.

b) Indirektes Zitat:

Sinngemäße Übernahme von Textstellen;

Wird im Text nicht besonders hervorgehoben;

Jedoch genau wie direkte Zitate durch eine hochgestellte Fußnotenziffer kenntlich gemacht;

Die Fußnote beginnt mit „Vgl." (=Vergleich), „siehe hierzu (ausführlicher")oder ähnlich.

c) Zitat im Zitat

Durch einfache Anführungsstriche markieren;

d) Sekundärzitat

Zitate aus zweiter Hand sind nur im äußersten Notfall zulässig, wenn der Originaltext nicht gefunden/eingesehen werden konnte; in der Fußnote unbedingt durch den Zusatz „zit. nach" (zitiert nach) kenntlich machen!





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