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( Artikel-Nr: 1949 )Regierungskrise in Israel Autor : Nina Schönmeier Nach erfolglosen Koalitionsverhandlungen mit dem rechten Parteienblock "Israel Beitenu" hat Premierminister Ariel Sharon Neuwahlen im Februar 2003 anberaumt.
Von Nina Schönmeier. Die Krise nahm ihren Anfang, als die Minister der linken Arbeitspartei (Awoda) in der letzten Woche geschlossen zurücktraten. Der Streit mit Sharons Likud-Partei entzündete sich an Beratungen zum Haushalt 2003. Sharon wollte auch im nächsten Jahr den Bau jüdischer Siedlungen in den Palästinensergebieten mit Geldern aus der Staatskasse finanzieren - eine Konzession an die ultrareligiöse Fraktion in der Regierung.
Mehrheitsbeschaffer Rechtsaußen Bibis Rückkehr
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Sharon hoffte zunächst, den Drei-Parteien-Block "Eine Nation- Unser Haus Israel" zu einem Eintritt in die Regierung bewegen zu können. Dies hätte ihm eine hauchdünne Mehrheit von zehn Sitzen gesichert und ein Regieren bis zum Ende der Legislaturperiode ermöglicht. Doch die Bedingungen, die Avigdor Liebermann für eine Beteiligung seines rechten Blocks nannte, gingen Sharon zu weit. Die Parteien sprechen sich für ein gnadenloses Vorgehen gegen die Palästinenser aus. Ihr Forderungskatalog sah vor, die Palästinensische Autonomiebehörde zu entmachten und die besetzen Gebiete wieder zu annektieren.
Außerdem verlangte Liebermann, dass Sharon den Friedensprozess von Oslo öffentlich für tot erkläre.
Nach zähen Verhandlungen verzichtete Sharon auf die Stimmen der Rechten: "Neuwahlen sind zwar das letzte, was dieses Land im Moment braucht, aber die erpresserischen Methoden der Rechten lassen mir keinen anderen Ausweg", sagte er.
Anfang Februar 2003 sollen die Neuwahlen statt finden. Umfragen rechnen der Arbeitspartei allerdings kaum Chancen aus, ein Sieg des Likud gilt als sicher.
Von ihm erwartet das internationale Umfeld eine härtere Gangart im israelisch-palästinensischen Konflikt. Während sich sein Vorgänger, Friedensnobelpreisträger Shimon Peres, stets darum bemühte, die diplomatischen Beziehungen mit den Palästinensern aufrecht zu erhalten, glaubt man von Mofaz, er werde auf Militäroperationen setzen, um den Konflikt einzudämmen.
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