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e-politik.de - Artikel ( Artikel-Nr: 602 )
Netzreportage - Die Green Card Diskussion im Überblick (16.03.00)
Autor : Gunnar Herrmann
E-mail: gherrmann@e-politik.de
Über Schröders Vorschlag, tausende von IT-Spezialisten nach Deutschland zu holen, ist eine heftige Diskussion entstanden. e-politik.de zeigt Ihnen die Akteure und vergleicht Deutschlands Initiative mit der US-Green Card.
Bundeskanzler Gerhard Schröder hat es zum ersten Mal auf der CeBit angedeutet - Deutschland soll IT-Fachkräfte aus dem Ausland anwerben. Jetzt hat die Bundes-Regierung ein Sofortprogramm angekündigt, 10 000 Ausländern soll eine Arbeitserlaubnis erteilt werden. Auf einer Informationsseite der Regierung erfährt man auch, dass das Arbeitsamt schon eine Internet-Hotline eingerichtet hat.
Kritisiert wurde der Vorstoß von der CDU: Man solle lieber eigene Fachkräfte ausbilden, heisst es von CDU-Seite. Die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Maria Böhmer, bezeichnete das Programm als Aufbruch in die „bildungspolitische Wüste". Der ehemalige „Zukunftsminister" Jürgen Rüttgers sorgte im Wahlkampf in Nordrhein-Westfahlen mit seinem umstrittenen Slogan „Kinder statt Inder" für Schlagzeilen. Positiv wurde das Programm der Regierung dagegen von der Wirtschaft aufgenommen, zum Beispiel vom Bundesverband deutscher Industrie.
Die Bezeichung „Green Card" für die Arbeitserlaubnis kommt von der gleichnamigen Arbeitserlaubnis, die von den USA vergeben wird. Diese Bezeichung ist jedoch irreführend, wie ein Blick in das Informationsangebot der US-Botschaft zu diesem Thema zeigt. Die amerikanische Green Card wird nämlich verlost, Voraussetzung für eine Teilnahme am Losverfahren ist keine hochqualfizierte Ausbildung, sondern nur eine abgeschlossene Schulausbildung und zwei Jahre Berufserfahrung Voraussetzung. In Deutschland organisiert die Verlosung der US-Green Card zum Beispiel die Firma GVS. Wie man auf den Internetseiten der Firma erfährt, erhält man durch die Green Card in den USA umfangreiche Rechte, zum Beispiel das Recht auf unbefristeten Aufenthalt und eine unbeschränkte Arbeitsgenehmigung, überdies kann man nach fünf Jahren die amerikanische Staatsbürgerschaft beantragen. Schröders Vorschlag sieht wesentlich restriktivere Bedingungen vor.
Was halten Sie von Schröders Initiative? Green Card ja oder nein?. Geben Sie uns Ihre Meinung! Direkt im Forum unter dem Artikel.
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