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e-politik.de - Artikel
( Artikel-Nr: 652 )Le couple franco-allemand - 50 Jahre Schuman-Erklärung Autor : Anja Jakob Am 9. Mai 2000 feierte die Europäische Union den "Europatag", 1985 beim EG-Gipfeltreffen von Mailand beschlossen. Er soll an das Ende aller Kriege erinnern, die zwischen den Mitgliedsstaaten stattgefunden hatten. Anja Jakob blickt zurück. Warum gerade der neunte Mai?
Mit seiner Erklärung vom 9. Mai 1950 läutete Robert Schuman den Beginn der europäischen Union ein. Unter dem imperativen Mandat seiner amerikanischen und britischen Außenminister-Kollegen lag es an Schuman, ein Konzept für die Wiedereingliederung Deutschlands in die westliche Staatengemeinschaft zu unterbreiten. Obwohl die politische Motivation Schumans bis heute nicht negiert wird, so basierte doch der von ihm und hauptsächlich seinem Mitarbeiter Jean Monnet ausgearbeitete und unterbreitete sogenannte Schuman-Plan auf rein ökonomischen Vorstellungen.
Während also der Inhalt des Planes – Bündelung und Kontrolle der französischen und deutschen Stahlindustrie – von rein wirtschaftlicher Natur war, so war die Motivation zu diesem Plan, und darüber waren sich Schuman und Adenauer einig, durchaus von politischer Natur und langfristig angelegt: "Durch die Zusammenlegung der Grundindustrien und die Errichtung einer neuen hohen Behörde, deren Entscheidungen für Frankreich, Deutschland und die anderen teilnehmenden Länder bindend sein werden, wird dieser Vorschlag den ersten Grundstein einer europäischen Föderation bilden, die zur Bewahrung des Friedens unerläßlich ist." , so Robert Schuman in seiner legendären Erklärung, die am 9. Mai 1950 der Weltpresse im Salon de l´Horloge am Quai d´Orsay verlesen wird.
Heute, nach 50 Jahren ist die Europäische Union weit mehr als eine bloße Wirtschaftsgemeinschaft, die aber das Herzstück Europas ist. Jean Monnet sagte, "wir vereinigen nicht die Staaten, wir bringen die Menschen zusammen".
Ist es Zufall oder nicht, 50 Jahre nach der Schuman-Erklärung wird Frankreich im zweiten Halbjahr 2000 die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union übernehmen, ein Vorantreiben der Institutionen-Reform hat Frankreich bereits angekündigt. Ob auch diesmal entscheidende Impulse für Europa von Frankreich ausgehen – wie vor 50 Jahren – wird das nächste halbe Jahr zeigen. Weiterführende Links:
E-mail: redaktion@e-politik.de
Die wesentlichen Grundsätze der Erklärung zeigen sich in der Forderung nach der Schaffung einer "Solidarität der Tat", der Auslöschung der alten Rivalität zwischen Deutschland und Frankreich und die Etablierung einer gemeinsamen Hohen Behörde für französisch-deutsche Kohle- und Stahlproduktion, die spätere Montanunion bzw. Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, kurz EGKS.
Von diesem ehrgeizigen Ziel seines Mitbegründers sind Europa und vor allem die europäischen Institutionen mit den ihnen zugeteilten Kompetenzen noch weit entfernt, zu sehr ist das Dilemma zwischen nationaler Identität einerseits und europäischer Identifikation andererseits ein Thema.
Das Online-Angebot der EU zum Europatag: http://europa.eu.int/abc/9-may/index-de.htm
e-politik.de-Interview zum Europatag: http://www.e-politik.de/beitrag.cfm?beitrag_ID=653
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