e-politik.de - Artikel  ( Artikel-Nr: 473 )


Die Entschädigung der Zwangsarbeiter

Netzreportage - Die Diskussion um die Bundesstiftung (10.01.00)

Autor :  Gunnar Herrmann
E-mail: gherrmann@e-politik.de

In dieser Netzreportage führen wir Sie durch das Internet, und zeigen Ihnen, wo Sie Informationen über die Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter finden.


Die Diskussion um die Entschädigung der Zwangsarbeiter des Dritten Reiches ist äußerst kompliziert. Die betroffenen Opfer haben schon jahrelang vor Deutschen Gerichten versucht, ihre Rechte einzuklagen. Einige Opfer sind nach den bereits bestehenden Entschädigungsgesetzten entschädigt worden. Eine Übersicht über die Geschichte der Debatte und die verschiedenen Arten von Zwangsarbeit findet sich auf der Seite www.ns-zwangsarbeiterlohn.de. Neben einer Darstellung des Sachverhaltes gibt es dort auch eine umfangreiche Dokumentation mit Gerichtsbeschlüssen, Presserklärungen und Gesetzestexten zu Thema, die man im Adobe-Format herunterladen kann. Die Seite wurde von Rechtsanwälten und Politikwissenschaftlern der Universität Bremen erstellt, die sich für eine Entschädigung einsetzen.

Die Verhandlungen wurden auf Deutscher Seite von Otto Graf Lambsdorf geführt, auf Seite der Opfer von der Jewish Claims Conference. Die Claims Conference bietet eine Übersicht über verschiedene Möglichkeiten der Entschädigung, die bereits jetzt bestehen. Die Seite ist auf Englisch, ähnliche Informationen in Deutsch bietet der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte.

Kurz vor Jahresende haben sich die Verhandlungspartner in New York auf einen Stiftungsfond geeinigt. Den Gesetzesentwurf zur Stiftungsgründung gibt es bei NS-Zwangsarbeiterlohn.de. An der Stiftung sollen sich Deutsche Firmen beteiligen. Die zahlungswilligen Firmen haben sich zu einer Stiftungsinitiative zusammengeschlossen, es existieren bereits eine Satzung und Richtlinien für die Entschädigung. Welche Firmen der Stiftung noch nicht beigetreten sind, veröffenlticht das American Jewish Comittee auf der Seite www.ajc.org/pre/germanylist.asp, dort findet man auch genauere Angaben über die Art und den Umfang der Zwangsarbeit, die in diesen Unternehmen geleistet werden musste. Die Angaben basieren auf der Liste der International Tracing Services (ITS), die nach dem Krieg ein umfassendes Verzeichnis aller Arbeitslager erstellt haben. Auf dieser Liste finden sich insgesamt 2500 Deutsche Firmen, man kann sie beim Zweitausendeins-Verlag im Adobe-Format herunterladen. Diese Liste ist im Unterschied zur Liste des AJC nicht überarbeitet.

Für eine Entschädigung hat sich auch die IG-Metall in einer Presseerklärung ausgesprochen. Außerdem hat die Gewerkschaft eine Dokumentation mit Einzelschicksalen veröffentlicht. Für eine Entschädigung hat sich auch die evangelische Kirche auf ihrer Synode 1999 ausgesprochen.

Aktuelle Meldungen zum Thema veröffentlicht Yahoo! auf einer eigens für dieses Thema erstellten Seite.




Weiterführende Links:
   Die Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft: http://www.stiftungsinitiative.de
   Eine umfassende Dokumentation der Dikussion: http://www.NS-Zwangsarbeiterlohn.de


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