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e-politik.de - Artikel
( Artikel-Nr: 527 )Demokratie, Autoritarismus, Totalitarismus - ein Überblick
Autor : Politisches Studium
E-mail: redaktion@e-politik.de
Will man sich mit den politischen Systemen der Staatenwelt auseinandersetzen, so ist zunächst ein Überblick über die theoretische Einordnung der Staatsformen hilfreich. Die Theorie unterteilt vor allem in drei Typen: demokratisch, autoritär und totalitär.
Wichtig vorweg: Jeder Wissenschaftler/Autor hat so seine eigene Definition/Sichtweise. Hier einige der gängigen:
A. Typologien der Staatenwelt in theoretischer Sicht:
Karl Löwenstein unterscheidet in konstitutionelle oder autokratische Staaten:
Konstitutionell: Machtrennung, Machtstreuung, Machtkontrolle, Machkonkurrenz.
Autokratisch: Machtkonzentration, Macht wird ungeteilt ausgeübt.
B. Demokratietheorien und Demokratie
Wichtig auch hier: Konflikt um Demokratiebegriff.Sartori (!!!) fügt sich in die Demokratiekonzeption von Ernst Fraenkel ein:
Fazit: Demokratie nicht bloße "Volksherrschaft". Dazu gehören auch Element der Gewaltenteilung, kontrollierte Machtausübung. Besser ist also die Bezeichnung "demokratischer Verfassungsstaat".
Falsche Schlußfolgerung: In Demokratie habe die Mehrheit zu herrschen: es herrscht das repräsentative System. Amtsprinzip, übertragene Vollmacht ist rechtlich begrenzt.
C. Autoritarismustheorien und Autoritarismus
Bestimmte Form der Diktatur: Autoritarismus.
Unterscheidung autoritärer von totalitärer Systemen:
1. Grad an politischem Pluralismus
2. Lenkung der politischen Mobilisation
3. Ideologische Ausrichtung
Autoritarismus: begrenzter Pluralismus, traditionelle Geisteshaltung, begnügt sich mit politischer Apathie.
Autoritarismus gerichtet auf: diktatorisch gestützte Erhaltung oder Durchsetzung ständischer, militärischer, ökonomischer oder auch stammesmäßiger Machtpositionen bei Stillegung aller anderen Kräfte im Staate.
D. Totalitarismustheorien und Totalitarismus
Steigerung des Autoritarismus. Bedient sich Verbrechen (Massenmorde). Pseudodemokratische Legitimierung. Herrschende berufen sich auf geschichtlichen Auftrag, Allmacht der Kontrolle, funktioniert aufgrund moderner Technik. Propaganda, Mobilisierung der Massen (italienischer Faschismus, der deutsche Nationalsozialismus, sowjetische Kommunismus).
Totalitarismus ist antidemokratisch, pseudodemokratisch, postdemokratisch. Bürger sollen durch eine Ideologie geformt werden, durch Kontrolle und Zwang erfaßt werden und mobilisiert werden.
Friedrich/Brezezinski kommen auf 6 Merkmale:
Nach 1945 wurden die kommunistischen Staaten als totalitär eingestuft.
Schwäche der bisherigen Totalitarismusforschung: Kann sich nicht immer an der politischen Wirklichkeit verifizieren oder falsifizieren lassen.
E. Resümee
F. Zusammenfassende Bemerkung
Niebuhr: "Des Menschen Sinn für Gerechtigkeit mach Demokratie möglich, seine Neigung zur Ungerechtigkeit mach Demokratie notwendig."
G. Gegenwärtige Situation
In der Vergangenheit lebten die meisten Menschen in Diktaturen. Derzeit scheint die Waagschale in Richtung Demokratien auszuschlagen. Jedoch muß über die Gefahren der Demokratie nachgedacht werden. Ein System, daß keine Kritik mehr erfährt, wird unelastisch. Kollaps des Kommunismus muß Ansporn zur Weiterentwicklung der demokratischen Ordnung verstanden werden.
Dieses studentische Skript erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ist keine Garantie zum Bestehen irgendwelcher Prüfungen. e-politik.de ist bemüht, die Skripten ständig zu aktualisieren und inhaltlich zu bearbeiten.
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