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e-politik.de - Artikel ( Artikel-Nr: 1879 )
Jetzt neu im Wahlkampf: Stoibers Anti-Zuwanderungswochen - nur bis 22. September - zugreifen lohnt nicht
Autor : e-politik.de Gastautor
E-mail: redaktion@e-politik.de
Politik, besonders im Wahlkampf, hat verblüffende Ähnlichkeit mit Fast Food à la McDonalds: Die Themen sind wie Burger. Eine Glosse von Markus Kink.
Politischer Einheitsbrei
Tatsächlich holen die Spitzenpolitiker immer jene Themen aus der Speisekammer, von denen sie glauben, dass sie am ehesten den Geschmack des Wählers zu treffen. Das Ziel: Stimmen, Stimmen, Stimmen.
Je näher der Wahltermin rückt, je schlechter die Umfragewerte sind, desto inflationärer tritt dieses Phänomen in Erscheinung. Geht es um des Wählers Gunst, fahren die Politiker in diesen Tagen alles auf, was die Küche hergibt. Zumeist politischen Einheitsbrei.
Die Wahlkampfküche 2002
Der noch amtierende Chefkoch Schröder hat es in diesem Wahlkampf schon erfolgreich praktiziert. Nachdem die rot-grüne Koalition den ganzen Sommer hindurch ihren Ofen nicht so richtig zu befeuern vermochte, zauberte der Küchenchef kurz vor dem zweiten "Koch-Duell" den "Anti-Irak"-Salat unter der Schürze hervor. Damit traf er Volkes Geschmack. Das Ergebnis: Erstmals liegt die SPD wieder vor der Union und darf auf weitere vier Jahre als Chefkoch im Restaurant "Vier-Jahre(!)-Zeiten", dem Bundestag, hoffen.
In der schwarzen Unions-Küche wächst derweil die Panik. Welches Rezept nur hilft gegen akuten Stimmenschwund? Das Münchener Duo Stoiber/Beckstein greift zum letzten Mittel: Die Union läutet jetzt die "Anti-Zuwanderungswoche" ein. Jeder kann und soll mitmachen, denn die Aktion läuft nur noch in dieser Woche. Stimmen nur solange der Vorrat reicht.
Den Wahlkampfstrategen bekommt das neue Gericht jedenfalls nicht. In ihrer Panik hat die Union alle Strategien über Bord geworfen und tut das, was sie eigentlich vermeiden wollte: Polarisieren. Sicher ist, dass man an Stammtischen und in kleinen bayrischen Dörfern derartige Kost gerne, oft und ausgiebig verzehrt. Das kann gut ausgehen, das kann allerdings auch nach hinten losgehen.
Bloß keine Magenverstimmung
Kein Wunder, wenn sich - angesichts der häufig und zügig wechselnden Gerichte - der eine oder andere Wähler bereits eine Magenverstimmung zugezogen hat und am 22. September zuhause bleiben muss, um sich gesund zu pflegen.Weiterführende Links:
Beckstein zur Zuwanderung:: http://www.csu.de/home/Display/Artikel/Beckstein_Zuwanderung_020916
Infos zur Zuwanderung: http://www.bmi.bund.de/
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