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e-politik.de - Artikel
( Artikel-Nr: 1876 )Bush lenkt ein - und instrumentalisiert die Weltgemeinschaft Autor : e-politik.de Gastautor Der amerikanische Präsident hat den Druck auf die Vereinten Nationen verstärkt. Zwar hat er sie ausdrücklich in die Planung eines Feldzuges gegen den Irak mit einbezogen, eine Wahl lässt er der Staatengemeinschaft jedoch nur theoretisch, meint Markus Kink Bushs Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen am vergangenen Donnerstag war nicht geprägt von einer bittstellerischen Haltung.
Ohne dies in explizite Worte zu fassen, stellte Washington die UN vor ein Ultimatum. Nicht nur der Irak wurde gewarnt, auch die Mitglieder der Vollversammlung wurden in die Pflicht genommen: Bush forderte Resolutionen und appellierte dabei an den Gründungsgedanken, den Weltfrieden nicht durch den bösen Willen und die Verschlagenheit eines Menschen gefährden zu lassen. Am Tag nach seiner Rede verdeutlichte Bush seine Position noch: Er erwarte eine schnelle Lösung der Frage. Es gehe nicht um Monate oder gar Jahre, er spreche von Tagen und Wochen. Irak - The Sum of all Fears UNO - Spielball der amerikanischen Außenpolitik Gefährliches Sendungsbewußtsein
E-mail: redaktion@e-politik.de
Ein unrühmliches Beispiel dafür, wie die letzte verbliebene Supermacht eine Gemeinschaft aus Staaten der ganzen Welt nach ihrem Willen kontrolliert.
Der Wiedereintritt in die UNESCO ist vor diesem Hintergrund ein Täuschungsmanöver, das Kritiker verstummen lassen soll. Es setzt, und das ist noch wichtiger, die Vereinten Nationen unter diplomatischen Handlungszwang. Es ist klar, dass die USA eine Reaktion auf ihr Entgegenkommen erwarten.
Diese Position ist zwar nicht offiziell, ein Beispiel zeigt jedoch, welche Position die USA gegenüber den UN vertreten. Im Streit um das Weltstrafgericht (ICC) nahm die US-Regierung eine UN-Friedensmission als Geisel - sie verweigerten ihre Zustimmung zu einer anstehenden Verlängerung der Balkan-Mission. Das Ziel: Ein Beschluss sollte gefasst werden, der amerikanischen Bürgern Immunität vor dem ICC gewährleisten sollte. Am Ende fügte sich die Weltgemeinschaft, der Sicherheitsrat wurde zu einem amerikanischen "Parlament auf Weltebene" degradiert, alle Unterzeichnerstaaten düpiert.
Wenn die USA es schaffen, ihre unilateralen Interessen gegenüber der Weltgemeinschaft durchzusetzen, so könnte dies von Staaten wie Rußland oder Israel als Legitimation für eigene Präventivkriege gegen mutmaßlich gefährliche oder terroristische Staaten aufgefasst werden.
Weiterführende Links:
Irak-Rede des US-Präsidenten Bush vor der UNO : http://www.whitehouse.gov/news/releases/2002/09/20020912-1.html
Rede von Außenminister Joschka Fischer vor der UNO: http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/aussenpolitik/vn/vereinte_nationen/brennpunkt_gv57_html
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