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e-politik.de - Artikel
( Artikel-Nr: 1536 )Protest am Marienplatz
Autor : Monika Hillebrand
E-mail: redaktion@e-politik.de
Begleitet von schweren Protesten hat in München die 38. Sicherheitskonferenz begonnen. Trotz Demonstrationsverbot versammelten sich zahlreiche Kriegsgegner auf dem Münchner Marienplatz. Monika Hillebrand berichtet.
Eine friedliche Welt ist möglich! Gewaltspirale durchbrechen! Stoppt die NATO-Kriegstrategien! - das sind die Ziele der PDS und anderer Kriegsgegner, die sich am ersten Abend der Münchner Sicherheitskonferenz auf dem Rotkreuzplatz und auf dem Marienplatz versammelt haben. Doch die Kundgebungen wurden verboten und die Versammlung von der Polizei aufgelöst.
"Das ist nicht gerecht", klagt Anja von der SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend). "Wir sind alle friedlich und werden mit Chaoten in einen Topf geworfen", sagt sie mit einem Heftpflaster vor dem Mund, um deutlich zu machen, dass ihe Rede- und Meinungsfreiheit eingeschränkt wurde.
"In München treffen sich Generäle, die das Völkerrecht gebrochen haben"
"Wir wollen erreichen, dass die Teilnehmer der Sicherheitskonferenz merken, wie viele Menschen mit der NATO-Politik nicht einverstanden sind", erklärt Chris Sedlmair von der kommunistischen Plattform der PDS. "Wir fordern eine Auflösung der Sicherheitskonferenz in München. Es kann nicht sein, dass wir nicht vor dem 'Bayerischen Hof' demonstrieren dürfen, während sich Generäle und Politiker treffen, die die deutsche Verfassung und das Völkerrecht gebrochen haben."
Um etwa 17:15 Uhr beginnen die ersten Sprechchöre und zahlreiche Teilnehmer skandieren Parolen wie: "Money makes the world go round, war and terror make the sound" - "No justice, no peace, fuck the police" - "Freiheit nach vorn, NATO auf den Müll".
Das man sich um das Demonstrationsverbot nicht schert, wird mit "Hahaha - Demo-Verbot" - Rufen deutlich gemacht.
Räumung des Marienplatzes
Doch gegen 18:00 Uhr beginnt die Polizei mit Aufrufen durch Lautsprecher. Doch sofort wird die Stimme des Sicherheitsbeamten von Pfiffen und laute Rufen übertönt und ist somit kaum verständlich. "Ihr seid zu leise!" triumphieren zahlreiche Kriegsgegner. Mehrmals wird dazu aufgefordert, den Platz zu verlassen. Die Polizei betrachte die Demonstration als aufgelöst. Dieser Aufforderung müsse unverzüglich Folge geleistet werden, so der Beamte, bei Nichtbeachtung erfolge unmittelbarer Zwang.
Eine halbe Stunde später wird aus der Ankündigung Wirklichkeit. Eine Gruppe von Polizisten mit Schutzwesten und Gesichtsmasken marschiert in Zweierreihen geschlossen in die Menge. Indem sie sich vom Eingang des Hugendubel bis zum Rathaus in zwei Reihen aufstellen, bilden sie einen Korridor, in dessen Mitte die Mariensäule steht. Nun können auch keine Passanten mehr vorbei. Durch diesen Korridor werden, eskortiert von zahlreichen Beamten in Uniform und Zivil, Demonstranten abgeführt. Die meisten leisten keinen Widerstand."3-er-Reihen für ein paar 13-16jährige Hanseln", empört sich eine Frau mittleren Alters.
Zahlreiche Festnahmen auf dem Marienplatz
Von den ca. 2000 Demonstranten wurden etwa 150 abgeführt und in polizeilichen Gewahrsam genommen. Dort werden sie voraussichtlich auch während des gesamten Wochenendes bleiben. Im ganzen Stadtgebiet München herrscht mittlerweile Demonstrationsverbot, teilte die Polizei am Freitagabend mit. Doch es gibt keine Ruhe. Bis spät in die Nacht versucht die Polizei immer noch, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
Weiterführende Links:
http://www.pds-muenchen.de/index2.html: PDS München
http://securityconderence.de: Seite der Sicherheitskonferenz
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