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e-politik.de - Home  Kultur & Politik  Politisches Buch   Das Politische Buch - Biografien / Erinnerungen


Der Verleger. Der Fall Axel Springer

Michael Jürgs: Der Verleger. Der Fall Axel Springer

Autor :  e-politik.de Gastautor
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 07.11.2002

Der Journalist Michael Jürgs hat eine interessante Biografie Axel Springers geschrieben. Matthias Trautsch hat sie gelesen.


Michael Jürgs wollte es genau wissen. Nicht weniger als 75 Interviews führte der ehemalige Tempo- und Stern-Chefredakteur für seine ausufernde Biografie Der Verleger. Der Fall Axel Springer. An keiner Stelle des Buches werden die Gespräche mit Freunden, Gegnern, Frauen und Angestellten des Pressezaren ausdrücklich zitiert, und doch lebt jede Zeile, jedes Wort von ihnen.
Wie Knoten eines Teppichs verknüpft Michael Jürgs die unzähligen Anekdoten aus dem Leben des umstrittenen Verlegers. In 14 Kapiteln versucht er, den schillernden Facetten des Pressezaren eine Ordnung zu geben. Dabei entsteht nicht nur das Seelenbild eines ebenso genialen wie eitlen und wahnhaften Menschen, sondern auch ein Porträt deutscher Geschichte und Politik nach dem Zweiten Weltkrieg.

Faszination Springer

Dem auf Jürgs Springer-Biografie basierenden, 2001 gesendeten ARD-Fernsehfilm "Der Verleger" wurde der Vorwurf gemacht, mit der historischen Figur Axel Caesar Springer zu ehrfürchtig umzugehen. Für das Buch kann diese Kritik nicht gelten. Zwar entgeht auch Jürgs dem Bann Springers nicht, doch dies ist keine Schwäche der Biografie. Mehr noch: Gerade weil das Buch es schafft, die Magie um die Person des Bild-Erfinders zu vermitteln, bietet es 440 Seiten spannende Unterhaltung.

Welcher Autor mag schon eine Biografie ohne Faszination für die Hauptperson schreiben - und wer würde sie gerne lesen? Trotz aller Begeisterung für den "schönen Axel", das "Kind der leichten Muse", den "Liebling der Frauen", gelingt es Jürgs jedoch, den nötigen Abstand zu wahren.
Das liegt weniger an den akribisch zusammengetragenen Details über Springers narzisstisches und skrupelloses Verhalten gegenüber Konkurrenten, Mitarbeitern und politischen Gegnern. Entscheidend ist auch nicht die aufschlussreiche Darstellung seines zweifelhaften Selbstverständnisses als Messias, der dem Vaterland die Einheit bringen will.

Gar Schauerliches vom Heldentenor

Die Distanz zum "lieben AS", wie sich der Verleger selbst gerne nennt, schafft Jürgs mit seiner ironischen, teils verspielten, aber immer klaren Sprache. Setzt AS beispielsweise zu einer seiner melodramatischen Warnungen vor dem Untergang der deutschen Nation an, so spannt sein Biograf die sprachliche Brücke zu Springers erträumter Karriere als Heldentenor: "Da greift der Sänger noch einmal bebend in die Harfe, und gar Schauerliches muss man hören."

Verwaschene Versöhnung

Einen Wermutstropfen hinterlässt die Taschenbuch-Ausgabe der Springer-Biografie. Ganz im Gegensatz zu Jürgs lebensprallem, bunt leuchtendem Text stehen die blassen Schwarz-Weiß-Bilder. "Mit zahlreichen Abbildungen" wirbt der Verlag auf dem Cover, doch die Fotos im Inneren des Buches lassen nicht nur jeden Glanz vermissen, sondern auch kaum etwas erkennen. Was nützt es, wenn sich Springer und Willy Brandt in der Bildunterschrift versöhnen, auf dem zugehörigen Foto aber nur zwei verwaschene Schatten zu erkennen sind?
Wäre das bei Bild erschienen - die Redakteure hätten den Zorn ihres Chefs zu spüren bekommen.

Michael Jürgs: "Der Verleger. Der Fall Axel Springer"
List Taschenbuch, München 2001, 440 S.
8,95 Euro,
ISBN 3-548-60188-X

Copyright des Bildes liegt bei www.ullstein.de


   


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