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e-politik.de - Home  Brennpunkt  Politik in Deutschland   Landtagswahlen 2003


Landesflagge Hessen

Weil es um den Wähler geht

Autor :  Maria Pinzger
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 01.02.2003

Der Countdown zu den Landtagswahlen in Hessen läuft. Und auch im Internet präsentieren sich die Parteien und kämpfen um Stimmen. Eine Netzreportage von Maria Pinzger.


Es gibt Wahlkampfreden. Und es gibt Stammtischparolen. Und es gibt Internetparolen. Die müssen natürlich kurz, prägnant und knackig sein. "Viel getan - viel zu tun" wäre ein Beispiel. Oder "Weil es um Menschen geht". Kurz, prägnant und irgendwie auch modern. Mit solchen und ähnlichen Slogans präsentieren sich die Parteien, die am 2. Februar um die Sitze im Landtag von Hessen wetteifern, online.

Licht aus Spot an?

Für die Demoskopen sieht Roland Koch schon wie der sichere Sieger aus. Auf den Prognosen ruht man sich bei der Hessen-CDU aber nicht aus, sondern präsentiert lieber geballt auf www.cdu-hessen.de die Errungenschaften der letzten Legislaturperiode. Zusammengefasst in sogenannten Spots. So findet sich der Bildungs-Spot, der Sicherheits-Spot und natürlich auch der Bilanz-Spot - Roland Kochs Fazit zu 4 Jahren CDU. Kurz, knackig, prägnant. Und natürlich auch bunt und reich bebildert. Ein lächelnder Ministerpräsident bei jedem Klick.

Auf Seitenhiebe gegen die Konkurrenz von rot-grün wird natürlich auch nicht verzichtet. Der Button Rot-grün macht krank verweist auf die Gesundheitspolitik der Bundesregierung und dem Gegenkandidaten Bökel werden auf der CDU-Website klar gemacht, wo seine Grenzen sind: Anpöbeln zahlt sich nicht aus, Herr Bökel! führt die Umfragewerte an, die Roland Koch weit vor seinem Gegenkandidaten sehen.

Beschaulicher geht es auf der eigenen Seite des Ministerpräsidenten Roland Koch zu. Unter www.roland-koch.de empfängt den User ein dezent blau gehaltener Bildschirm und bevor man zur Startseite gelangt, wird als Intro in geschwungener Schrift Zitate Kochs angeführt und auf das neueste Buch des Landesherren hingewiesen. Natürlich findet man Informationen zu Kochs Wahlkreis, kann ihn durch Spenden unterstützen und auch direkt mit ihm Kontakt aufnehmen - alles ganz interaktiv. Unter Vita erfährt man, dass Koch privat dafür bekannt ist, "dass er gerne und gut kocht, hier und da den Tennisschläger schwingt und, wann immer möglich, als Besucher in Kunstmuseen auftaucht. So oft kann das aber nicht möglich sein, wenn man sich unter Ein Tag im Leben des Roland Koch seinen Tagesverlauf anschaut - von morgens 8 Uhr bis in die späten Abendstunden immer im Dienst.

Ausgekocht.de

Bei seinem Gegenkandidaten Gerhard Bökel werden die Tage wohl ähnlich ausgefüllt sein. Immerhin muss der SPD-Politiker mit allen Mitteln versuchen, bekannt zu werden - bislang noch sein größtes Handicap. Nicht zufällig erscheinen wohl deshalb auch die Termine der TV-Auftritte des Kandidaten dann an erster Stelle unter www.boekel.de. Generell haben die Sozialdemokraten mehrere Internetpräsenzen, die zum Wahlsieg verhelfen sollen. Eine eigene kampa03 wurde eingerichtet. Zuversichtlich gibt man sich unter www.wahlsieg2003.de und dann gibt es noch die "Kampfseite" gegen den amtierenden Ministerpräsidenten Koch: Unter www.genug-gekocht.de kann sich der Besucher dann die Negativbilanz zu Gemüte führen oder darüber nachdenken, ob Roland Koch denn vielleicht der beste Vorsitzende für den (von der CDU auf Bundesebene geforderten) Lügenausschuss wäre. Immerhin habe er, so die Hessen-SPD, beim Schwarzgeldskandal bewiesen, dass er sich mit Lügen auskenne. Die Vorstellung, dass dieser "Lügner" eine zweite Amtsperiode von den Wählern zugesprochen bekommen könnte, erscheint den Sozialdemokraten wohl schon fast unmenschlich. Als Hauptslogan für ihren Wahlkampf wählten sie immerhin "Weil es um den Menschen geht".

Schlaumeier und Mistviecher

Kurz, prägnant und knackig werben auch Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Internet um Wählerstimmen. Die von ihnen vertretenen Standpunkte zu den politischen Themen werden schon beinahe drastisch formuliert. Karriereweiber betitelt den Button zum Thema Familie und Kinder, Schlaumeier führt zu den grünen Konzepten in der Bildungspolitik und eine Kuh, tituliert als Mistvieh, steht für den Verbraucherschutz.
Angeführt werden die Grünen im Wahlkampf von einem Spitzenduo: Evelin Schönhut-Keil und Tarek Al Wazir werben natürlich auch noch auf eigenen Websites für sich und ihre Partei. Und da darf dann endlich auch wieder das Symbol der grünen Partei ran: Die Weltkugel erscheint als Zentrum einer Sonnenblume.

Schlagkräftig

Die treibende Kraft in Hessen wäre die FDP nach dem Wahlwochenende gerne wieder. Und dass sie dafür alles geben, beweisen die Freien Demokraten mit einem eindringlichen Bild: Boxhandschuhe, natürlich in blau-gelb, und der Slogan "Kämpfen liegt in unserer Natur." Ansonsten präsentiert sich der Internetauftritt der Hessen-FDP aber weniger schlagkräftig als der der anderen Parteien. Viel Aktuelles und Informationen zum Landesverband und der Fraktion. Animationen und Spielereien erscheinen den Machern wohl fehl am Platz. Aber so kann sich der User auf dieser Seite auch nicht im Dschungel von Buttons, Unterseiten und Bildern verzetteln. Alles bleibt kurz, prägnant und knackig.


   

Weiterführende Links:
   Landeswahlleiter Hessen
   hr-online zur Hessenwahl



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