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e-politik.de - Home  Boulevard  Satire   Die geheimen Kohl-Tagebücher II


Die geheimen Kohl-Tagbücher

Folge 3: Payback

Autor :  Claus von Wagner, Marc Christian
E-mail: redaktion@e-politik.de
Artikel vom: 10.03.2001

Zwei Kohl-Tagebücher, Herr Tag und Herr Buch, sitzen im Aufenthaltsraum eines Rundfunkstudios und bereiten sich auf die Aufzeichnung ihrer Polittalksendung vor. Nach der letzten Folge gibt es allerdings zunächst mal einen Rüffel.


OFF: Meine Herren, im Ernst. Unser Thema ist Dr. Helmut Kohl. Wir sollten wieder etwas dichter an seine Person heran und genauer auf das viel diskutierte "System Kohl" zu sprechen kommen. Was sagen sie? Herr Buch?

Buch: ... (abwesend) tam, tam tata ...

OFF: Herr Buch!

Buch: Was? Ja. Ein System Kohl hat es nie gegeben ...!

Tag: Herr Kollege ... Sie? Ich bin verblüfft. So etwas aus Ihrem Munde. Sehen Sie's vielleicht endlich ein?

Buch: Ja. Keine Kungeleien, keine Spenden, keine Entscheidungen, die sich die Industrie brav erkauft hatte, keine Durchhaltetaktiken und kein "Also hör'n Sie mal", keinen Brudermord an Heiner Geißler ...

Tag: Aber ...

Buch: ... keine Stammtischweltsicht eines Pfälzers, der von der Macht naschte, wie von einem klebrigen Nachtisch und keine Rekordverschuldung bei gleichbleibender Steuererhöhungsleugnung. Des weiteren keine Ämterzockerei bei der Tausende von hörigen CDU-Mitgliedern gegen Ende der Ära Kohl noch schnell in Beamtenposten gehievt wurden ... Nichts von alledem hat es gegeben.

Tag: Sie versuchen, mich zu verarschen, stimmt's?

Buch: Ja.

Tag: Ach.

Buch: Helmut hat auch das gerechtfertigte Verfahren, welches er wegen der Übertretung eines Parteiengesetzes zu erdulden hatte, nicht ad absurdum geführt. Denn er hat sich nie mit einem Mitglied des Untersuchungsausschusses zum Essen getroffen. Nie hat er das Verfahren als solches in Frage gestellt, oder die Fragen "abgekanzelt" und nie hat er seine eigene Bedeutung jedem in die Fresse gehauen, der nicht schnell genug war - mit der Fernbedienung.

Tag: Lassen sie das. Ich hab's kapiert. Sie sind immer noch der Alte ... graben in uralter Wäsche, und schleudern mit Waschmaschinen durch die Gegend. Nicht alles wird so heiß gewaschen wie's ... Ach! In Ihrer Schmutzbuddelei übersehen Sie, was Kohl auf menschlicher Ebene geleistet hat. Deutschland hat er wieder in die Reihen der Siegermächte integriert. Gute Freundschaften hat er aufgebaut, nahezu mit allen ausländischen Politikern ...

Buch: Freundschaften habe ich auch, aber deswegen tyrannisiere ich nicht 80 Millionen Menschen ...

Tag: Freunde. Ha! Ein Bush, Gorbatschow, Jelzin, Mitterand oder Chirac hätte Ihnen nicht einmal die Hand gegeben.

Buch: Pah. Die haben doch dem Helmut nur die Hand gegeben, weil es das einzige war, was er begreifen konnte.

Tag: Quatsch. Außerdem: Wer wurde denn tyrannisiert? Wer kann sich wirklich ernsthaft über Helmut Kohl beschweren?

Buch: Die Arbeitslosen, der Osten, die CDU-Wähler, die FDP-Wähler, die Männer, die Frauen ...

Tag: Was soll das? Wer arbeiten will, der kann auch arbeiten. Und Frauen! Ein kleiner Schnitt hier, ein neues Geschlecht da und schon ... Die Medizin leistet ja mittlerweile unglaubliches. Meinem Cousin wurden zuletzt beide Netzhäute ausgetauscht. Er kann jetzt wieder sehen, ist das nicht fantastisch?

Buch: Die haben die eine Netzhaut gegen die andere ausgetauscht?

Tag: Nein ... beide. Er litt an Hornhautablösung. An beiden Augen. Man hat ihm Netzhäute eines Toten auftransplantiert. Freie Fahrt für freie Bürger. Es hat alles seine Vorteile.

Buch: Sie haben ja ganz sympathisch zynische ... Moment! Sie versuchen mich zu verarschen, stimmt's?

Tag: Jap!

Buch: Ach!


   


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